Montag, 13.01.2025

„Netzwerk Leben“ erhält Lucas-Cranach-Preis 2025 – Ehrung beim Neujahrsempfang der Lutherstadt Wittenberg

Wittenberg (aw). Beim Neujahrsempfang der Lutherstadt Wittenberg am 10. Januar 2025 wurde das „Netzwerk Leben“ mit dem Lucas-Cranach-Preis ausgezeichnet – der zweithöchsten Ehrung der Stadt. Vor den Augen zahlreicher Gäste nahm Sandy Lück, stellvertretend für die zwölf aktiven Mitglieder des Netzwerks, die Urkunde mit der silbernen Cranach-Schlange auf der Bühne entgegen. Überreicht wurde der Preis von Oberbürgermeister Torsten Zugehör, der Stadtratsvorsitzenden Franziska Buse, die die Laudatio hielt, und Bürgermeister André Seidig.

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In ihrer Rede würdigte Franziska Buse die Arbeit des Netzwerks: „Seit über zwei Jahrzehnten steht ‚Netzwerk Leben‘ für Solidarität, Menschlichkeit und praktische Hilfe auf Augenhöhe. Mit ihrem Engagement für Familien, insbesondere alleinerziehende Mütter und einkommensschwache Haushalte, prägt die Initiative das soziale Leben unserer Stadt nachhaltig.“

Fotos: Antje Weiß

Eine Vision, die Wurzeln schlug

Das „Netzwerk Leben“ wurde 2001 von Cordula Särchen gegründet, die ehrenamtlich in der katholischen Kirche tätig war. Ihre Vision: Familien in schwierigen Lebenslagen eine verlässliche Anlaufstelle zu bieten. Zwei Jahre später entstand mit Unterstützung der Caritas, der Arbeiterwohlfahrt und der Diakonie die Regionalgruppe, die bis heute besteht.

Das Herzstück des Netzwerks ist der Familientreff, der seit November 2024 im evangelischen Familienzentrum „Menschenskind“ in der Mittelstraße beheimatet ist. Hier treffen sich Familien, um sich auszutauschen, zu stärken und gegenseitig zu unterstützen. Die Arbeit wird durch Spenden und die Einnahmen der beliebten Kleiderbörse finanziert, die viermal jährlich auf dem Gelände der katholischen Kirche St. Marien stattfindet.

Ein Preis für Engagement und Zusammenhalt

Die Ehrung war ein emotionaler Moment für das Team, das nach dem plötzlichen Tod von Cordula Särchen im Jahr 2023 ohne seine Gründerin weitermachen musste. „Ihr Verlust hat eine große Lücke hinterlassen, doch ihre Wärme, ihr Engagement und die Kraft des Zusammenhalts werden uns immer begleiten“, sagte Sandy Lück in ihrer Dankesrede.

Nach der Preisübergabe trug sich Sandy Lück stellvertretend für das Netzwerk in das Goldene Buch der Stadt ein. 

Anschließend wurde das gesamte Team auf die Bühne gebeten, um die Anerkennung gemeinsam zu feiern. Auch Dr. Nikolaus Särchen, ehemaliger Chefarzt der Klinik Bosse und Ehemann der verstorbenen Gründerin Cordula Särchen, war anwesend, um diesen besonderen Moment mitzuerleben. Jeder erhielt einen Blumenstrauß. Dass alle zwölf Frauen des Netzwerks anwesend waren, unterstrich die Bedeutung dieses bewegenden Moments. Oder, wie Sandy Lück es ausdrückte: „Diese Ehrung und die Unterstützung durch unsere Spender motivieren uns, weiterhin Brücken der Hoffnung zu bauen.“

Von Redaktion