Coswig (md/wg). Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Cohen-Gesellschaft Coswig (Anhalt) e.V. findet am Freitag, dem 27. Juni 2025, eine große Dialogkonferenz zu Ehren des in Coswig geborenen Philosophen Hermann Cohen statt. Beginn ist um 9.30 Uhr im Ratssaal der Stadt Coswig, Am Markt 1. Der Eintritt ist frei.
Die öffentliche Veranstaltung bietet ein einzigartiges Forum für den interdisziplinären Austausch über das philosophische und kulturelle Erbe des bedeutenden jüdisch-deutschen Denkers Hermann Cohen. Schwerpunkte der Konferenz sind aktuelle Forschungen über Cohens Vermittlung im jüdisch-christlichen Dialog, zu seiner Sicht auf das Verhältnis von Religion und Ethik sowie zur Relevanz des Denkens der von Cohen angeführten „Marburger Schule“ der Philosophie für die Gegenwart.
Die Konferenz wird organisiert von der Cohen-Gesellschaft Coswig (Anhalt) in Kooperation mit der wissenschaftlichen Hermann Cohen Gesellschaft, die ihren Sitz in Frankfurt am Main hat. Zu den Referenten zählen renommierte Wissenschaftler wie Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Hartwig Wiedebach, Gründungsmitglied der Hermann Cohen Gesellschaft, ehemaliger Leiter des Hermann-Cohen-Archivs an der Universität Zürich, Gastprofessor in Heidelberg, Frankfurt am Main und Kattowitz sowie Experte für die „Marburger Schule“; Prof. Dr. theol. habil. Christian Wiese, Präsident der Hermann Cohen Gesellschaft und Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Uni Frankfurt. Er hat umfangreich zur Shoah, zum Antisemitismus, zu den jüdisch-christlichen Beziehungen und zum Zionismus geforscht.
Hermann Cohen wurde am 4. Juli 1842 in Coswig geboren, studierte jüdische Religion und Philosophie und wurde 1865 promoviert. Durch seine Neuinterpretation des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) gilt er als einer der Begründer des Neukantianismus. Cohen war Mitbegründer der sogenannten Marburger Schule, lehrte später auch in Berlin an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und sah in Kant den eigentlichen Begründer des Sozialismus. Damit hat er die deutsche Sozialdemokratie stark beeinflusst. Hermann Cohen starb am 4. April 1918 in Berlin-Schöneberg.
Die Dialogkonferenz wird gefördert durch die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich. Neben inhaltlichen Beiträgen sind auch gemeinsame Kaffeepausen sowie eine Mittagspause vorgesehen. Um die Planung (v.a. Catering) zu erleichtern, wird um Anmeldung bis zum 20. Juni 2025 gebeten. Auch spontane Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen. Kontakt für Anmeldung: Dr. Hans-Jörg Willer, Telefon: 0160/977 81 510, E-Mail: privat@dr-willer.de. Das vollständige Programm finden Interessierte unter: www.hermann-cohen-gesellschaft.org.