Wittenberg (md/wg). Die Lutherstadt Wittenberg hat eine systematische Bewertung von rund 230 kommunalen Liegenschaften vorgenommen mit dem Ziel, auf Basis valider Daten künftige Haushaltsentscheidungen fundiert und nachvollziehbar zu treffen.
„Diese Bestandsaufnahme hilft uns, Pflichtaufgaben sauber von freiwilligen Leistungen zu unterscheiden und unsere Haushaltsmittel gezielt dort einzusetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden,“ erklärt Oberbürgermeister Torsten Zugehör. „Das schafft Verlässlichkeit und Transparenz – gegenüber dem Stadtrat, aber auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern.“
Bürgermeister André Seidig ergänzt: „Unsere Stadt hat einen strukturellen Sanierungsbedarf und jetzt auch erstmals eine strukturierte Übersicht. Damit schaffen wir die Grundlage, um gezielt zu priorisieren, zu investieren und die öffentliche Diskussion auf Fakten zu stellen. Klar ist: Die Entscheidungen über künftige Investitionen trifft der Stadtrat. Unser Ziel ist es, diese Entscheidungen solide vorzubereiten – mit Daten, mit Vergleichbarkeit, mit Augenmaß.“
Zu den Liegenschaften mit Pflichtaufgabe gehören unter anderen die Grundschulen Nudersdorf und Pratau, die Freiwilligen Feuerwehren Pratau und Wittenberg West, die Stadthalle, die Turnhalle Pappelbrücke West und der Sportplatz Pratau. Zu den Pflichten Dritter zählen zum Beispiel die Horte „Schulmäuse“ und „Korbinchen“, die Kitas „Benjamin Blümchen“ und „Biene Maja“ sowie die Mehrzweckhalle in der Juristenstraße. Freiwillige Aufgaben sind unter anderem der Gesundbrunnen in Reinsdorf, die Jugendklubs in Seegrehna und Wittenberg (Pferdestall), das Stadthaus Wittenberg und das Vorderhaus mit Südflügel des Hauses der Geschichte (siehe Foto).
Die Informationsvorlage Nr. IV-018/2025 wird zunächst in den Fachausschüssen behandelt – am 26.05.2025 im Bauausschuss und am 27.05.2025 im Finanzausschuss – bevor sie am 18.06.2025 im Stadtrat zur Beratung steht. Ziel ist es, gemeinsam realistische Prioritäten zu entwickeln und eine mittelfristige Investitionsstrategie auf eine solide Grundlage zu stellen. Foto: W. Gorsboth