Montag, 17.02.2025

Wittenberg (md/aw). Im Lutherhaus Wittenberg, einem UNESCO-Weltkulturerbe und der einstigen Wohn- und Wirkungsstätte Martin Luthers, haben die umfangreichen Sanierungsarbeiten begonnen. Ziel des Projekts ist es, das Gebäude energetisch zu modernisieren, die Barrierefreiheit zu verbessern und den Eingangsbereich neu zu gestalten. Bis 2026 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein, um anschließend eine neue Dauerausstellung einzurichten, die 2027 eröffnet werden soll.


Modell des Eingangsfoyers für die künftige Dauerausstellung, Quelle: Seidl Heinecke Architekten

Anlässlich des Projektstarts fand heute, am 13. Januar, ein Presserundgang im Lutherhaus statt. Dr. Thomas T. Müller, Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, sowie die Projektleiterin Astrid Mühlmann informierten über die geplanten Maßnahmen. Müller betonte die Bedeutung der Sanierung nicht nur für den Erhalt des Denkmals, sondern auch für die inhaltliche Neuausrichtung: „Nach über 20 Jahren ist es an der Zeit, die Dauerausstellung zu erneuern. Die neue Ausstellung wird das Lutherhaus selbst als zentrales Objekt in den Fokus rücken und auf drei Etagen nicht nur Martin Luther und sein Werk, sondern auch seine Zeit im Kloster und sein Leben mit Katharina von Bora beleuchten.“

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Modell des Lutherhaus-Ensembles nach Sanierung und Umbau, Quelle: SALEG

Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der energetischen Sanierung. Hier soll eine stabile Gebäudehülle geschaffen werden, die das Raumklima reguliert, die historischen Objekte schützt und den Energieverbrauch senkt. Geplant sind innovative Maßnahmen wie eine Klimaschleuse und eine Heizung auf Basis eines sogenannten „Eisspeichers“. Zudem wird der Eingangsbereich neu gestaltet und barrierefrei zugänglich gemacht.

Die Planung des Projekts wurde in Zusammenarbeit mit Experten aus Denkmalpflege, Archäologie und Architektur durchgeführt. Neben der Landesentwicklungsgesellschaft Saleg und dem Architekturbüro „Seidl Heinecke Architekten“ waren auch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie Fachleute für Barrierefreiheit beteiligt. Archäologische Untersuchungen begleiten die Bauarbeiten, da das Gelände wertvolle Einblicke in die Geschichte bieten könnte.

Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt das Vorhaben mit 10,5 Millionen Euro, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien steuert 4,8 Millionen Euro bei. Die Stiftung selbst bringt 300.000 Euro an Eigenmitteln ein, sodass sich das Gesamtbudget auf 15,6 Millionen Euro beläuft.

Ministerpräsident Reiner Haseloff bezeichnet das Lutherhaus als „lebendigen Ort kultureller Identität“ und unterstreicht die Bedeutung der Maßnahmen für kommende Generationen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth lobt die Verbindung von Klima- und Denkmalschutz, die das Projekt zu einem Vorbild für nachhaltige Sanierung mache.

Von Redaktion