Wittenberg (md). Am 25. September 2024 wählte der Wittenberger Stadtrat im nichtöffentlichen Teil seiner zweiten Sitzung die Gruppe „netzwerk leben“ zum Preisträger des Lucas-Cranach-Preises 2025. Insgesamt standen vier Kandidaten zur Auswahl, welche von Bürgern sowie Vertretern der Stadtgesellschaft vorgeschlagen wurden.
In dem Vorschlag heißt es: „Von Beginn an kümmern sich die Ehrenamtlichen um Familien und hier insbesondere um alleinstehende Mütter. Zu Weihnachten werden schon seit 2004 mehr als 200 Pakete für Familien liebevoll verpackt und verschenkt. Das bringt große Freude für Kinder, deren Elternhäuser mit einem knappen Budget kalkulieren müssen. Darüber hinaus veranstaltet ‚netzwerk leben’ zweimal jährlich einer Kleiderbörse, deren Erlös der Arbeit der Gruppe zugute kommt, helfen im Notfall mit einer Erstausstattung fürs Baby aus oder springen ein, wenn die Waschmaschine kaputt geht.
Jeden Mittwochnachmittag besteht für Mütter im ‚Seestern’ Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee zu reden und sich auszutauschen; für die Kinder gibt es Spiel- und Bastelangebote. Die Struktur ist offen, viele besuchen die Einrichtung regelmäßig und seit Jahren. Wo die ehrenamtlichen Helfer nicht weiterwissen, vermitteln sie professionelle Unterstützung; die Ehrenamtsgruppe arbeitet mit den Beratungsstellen von Diakonie und Arbeiterwohlfahrt zusammen. Zunehmend unterstützen sich die Frauen aber auch gegenseitig, etwa bei Erkrankungen oder Umzügen. Das ist ganz im Sinne von ‚netzwerk leben’. Denn Ziel der Arbeit ist es, die Selbstständigkeit zu fördern.“
Der Lucas-Cranach-Preis wurde erstmals 2016 verliehen und ist nach der Ehrenbürgerwürde die höchste Auszeichnung, welche die Lutherstadt Wittenberg vergibt. Dabei sollen die Verdienste des zu Ehrenden in besonderer Weise dem Gemeinwohl der Stadtgesellschaft gedient haben. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Lutherstadt Wittenberg am Freitag, dem 10. Januar 2025, soll die Ehrung an das „netzwerk leben“ übergeben werden.