Wittenberg (md). Unter dem Motto „Thank you for the Music – Renaissance trifft Pop“ stand die 19. Auflage des Wittenberger Renaissance Musikfestivals vom 20. bis 29. September 2024, in dessen Rahmen acht Konzerte, darunter das erste große Sängerfest „Wittenberg singt“, der Historische Tanzball und der musikalische Stadtspaziergang sowie die Ausstellung zum ersten Wittenberger Gestaltungswettbewerb und die Instrumentenausstellung angeboten wurden.
Pop und Alte Musik trafen aufeinander, insbesondere bei den Konzerten mit dem Ensemble Phoenix Munich, das Melodien der französischen Renaissance mit Songs von Leonard Cohen kombinierte, sowie mit der Wittenberger Hofkapelle, die Popmelodien von den Puhdys mit Renaissancestücken ineinanderfließen ließ.
Auf höchstem musikalischen Niveau eröffnete die Lautten Compagney Berlin gemeinsam mit der Saxofonistin Asya Fateyeva mit ihrer Zeitreise „Time Travel“ durch vier Jahrhunderte klingender Musikgeschichte das Festival. Auch die folgenden Konzerte waren durchweg gut besucht, zum Teil sogar ausverkauft. Obwohl in diesem Jahr drei Konzerte weniger als im Vorjahr auf dem Programm standen, konnte die Gesamtbesucherzahl um mehr als 30 Prozent auf insgesamt 1.975 Gäste gesteigert werden.
2023 waren rund 1.300 Besucherinnen und Besucher gezählt worden. Allein 300 Interessentinnen und Interessenten kamen zur Instrumentenausstellung, 200 Musikinteressierte nahmen an den Workshops teil. Bei einigen Konzerten musste aufgrund des großen Andrangs nachbestuhlt werden, etwa beim Lautenabend von Nigel North im Asisi-Panorama „Luther 1517“ oder bei der Wittenberger Hofkapelle im Malsaal im Cranach-Hof, bei dem die Gastgeber bereits zu Beginn des Konzerts stehenden Applaus ernteten.
Insbesondere mit dem Chorfest „Wittenberg singt“ und dem Wittenberger Gestaltungswettbewerb für Kinder und Jugendliche konnte das Festival in diesem Jahr neues, zum Teil jüngeres und vor allem einheimisches Publikum gewinnen. Beim Chorfest „Wittenberg singt“ wirkten am Samstag, dem 21. September, mehr als 200 Sängerinnen und Sänger in sieben verschiedenen Chören mit. Sie beschlossen den Abend gemeinsam mit der Friedensbotschaft „Dona nobis pacem“ in der mit 300 Besucherinnen und Besuchern voll besetzten Schlosskirche, begleitet wurden sie von der Lautten Compagney Berlin.
Unterstützt von der Sparkasse Wittenberg haben im Vorfeld 29 Schülerinnen und Schüler der Jugendkunstschule der Cranach-Stiftung, des Luther-Melanchthon-Gymnasiums und des Lucas-Cranach-Gymnasiums am ersten Wittenberger Gestaltungswettbewerb teilgenommen. Alle Arbeiten waren vom 12. bis 30. September in einer Ausstellung im Wittenberger Shoppingcenter Arsenal zu sehen. Die drei besten Einreichungen wurden beim Eröffnungskonzert im Stadthaus prämiert und waren bereits in diesem Festivaljahrgang in den Medien und Werbematerialien wiederzufinden. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind: Alexander Talasimov, Greta Müller und Angelina Wiederspann.
Festivalintendant Thomas Höhne: „In diesem Jahr haben wir es geschafft, dass besonders viele Kinder und Jugendliche unsere Konzerte besucht haben. Vor allem aber freue ich mich, dass mehr als 250 Wittenbergerinnen und Wittenberger beim Festival mitgewirkt haben.“
Vom 20. bis 29. September besuchten 203 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland die zehn Instrumentalkurse, den Gesangskurs und zwei Tanzkurse mit Dozierenden aus der ganzen Welt. Damit konnte die Auslastung der Workshops erneut um mehr als 30 Prozent gesteigert werden. Sieben von 13 Workshops waren ausgebucht. Besonders großen Zuspruch fanden die Angebote für Hümmelchen, Gemshorn und Gesang. Erstmals konnten die Australierin Kate Clark, eine der besten Traversflötistinnen weltweit, der britische Lautenist Nigel North und Katharina Dustmann, die erste Rahmentrommelspielerin Deutschlands, als Kursleiter gewonnen werden.
Das 20. Wittenberger Renaissance Musikfestival wird als Jubiläumsausgabe am 19. September 2025 eröffnet und beinhaltet einen Programmschwerpunkt zum Gedenkjahr des 500. Todestages Friedrich des Weisen.