Samstag, 19.07.2025

Wittenberg (md/wg). „Saisonal bedingt sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Juni im Vergleich zum Vormonat“, berichtet Isabelle Ziegler (siehe Foto), Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr sei vollständig auf die Entwicklung im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) zurückzuführen. Dort steigen Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit kräftiger als im Landesdurchschnitt von Sachsen-Anhalt.

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk insgesamt steigt gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte, im Landkreis Wittenberg um 0,2 Prozentpunkte. „Die Gründe liegen in der konjunkturellen Schwäche und unter anderen den damit einhergehenden Unternehmensschließungen“, erläutert Ziegler. Das erkläre auch den Rückgang der Beschäftigten im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost, der ebenfalls höher sei als der Landesdurchschnitt von Sachsen-Anhalt.

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Des Weiteren sei festzustellen, dass der Arbeitsstellenbestand unter dem Vorjahresniveau liege. Landesweit falle der Rückgang niedriger aus. „Auch hier macht sich die konjunkturelle Schwäche bemerkbar“, so Ziegler, „insgesamt haben wir knapp 3.300 Arbeitsstellen im Bestand, das sind 7,6 Prozent weniger als im Juni 2024. Dabei gibt es aber regionale Unterschiede. Im Landkreis Wittenberg sinkt der Stellenbestand um 1,5 Prozent.“

Im Juni waren im Landkreis Wittenberg 4.283 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat sank die Anzahl um 74 Personen, im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen aber um 82 Frauen und Männer gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,9 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Wittenberg lag damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Juni bei 5.081, das waren 20 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 8,1 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.

Einstellungen und Entlassungen

Im Juni wurden 237 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 59 weniger als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 263 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 2 mehr als im Mai. Die Zahl der Stellenmeldungen stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 206 neue Stellen. Das verarbeitende Gewerbe, die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und die öffentliche Verwaltung haben im Juni die meisten Stellen gemeldet. Foto: W. Gorsboth

Von Redaktion