Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). Die Alexianer Klinik Bosse Wittenberg lädt am Mittwoch, dem 5. März, um 16.30 Uhr in das Therapiezentrum ein zur Eröffnung der Ausstellung „Wittenberg-Impressionen und Motive des Christentums“. Präsentiert werden rund 40 Werke der expressionistischen Künstlerin Else Hertzer (1884–1978). Die Exposition ist bis Herbst 2025 in der Klinik zu sehen. Mathias Tietke, Fachjournalist und Sachbuchautor, der die Ausstellung initiiert hat, wird die Bedeutung der Künstlerin und ihres Werks vorstellen. Die Musikerin Merit Zloch wird die Veranstaltung mit Harfenmusik begleiten.

Else Hertzer, eine bedeutende Vertreterin des deutschen Expressionismus, hielt trotz ihres Umzugs nach Berlin eine enge Verbindung zu ihrer Heimatstadt Wittenberg. Gezeigt werden deshalb Werke, die in Wittenberg entstanden sind und ihre enge Verbundenheit zu ihrer Geburtsstadt zeigen. In den Jahren nach ihrer Heirat und dem Umzug nach Berlin-Tiergarten im Jahr 1909 schuf Else Hertzer eine Reihe von Aquarellen, Radierungen und Zeichnungen, auf denen sie wiederholt den Marktplatz von Wittenberg, die drei Kirchen der Stadt und die nahe Elbe darstellte.

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Über Jahrzehnte hinweg zog es sie zudem in den Fläming, auf das Gelände der Quarzsandwäsche Nudersdorf sowie nach Dobien und Reinsdorf. Aus diesem Schaffensspektrum wird ebenfalls eine Auswahl zu sehen sein. In den 1960er Jahren, als sie bereits über 80 Jahre alt, aber immer noch voller Schaffenskraft war, entstanden mehrere graphische Zyklen mit christlichen Motiven, wie zum Beispiel „Genesis“ und „Vater unser“. Auch davon wird eine Auswahl gezeigt, zusammen mit frühen Arbeiten aus den 1920er Jahren, als sie ausdrucksstarke Holzschnitte fertigte, die dem Expressionismus zuzuordnen sind.

Nachdem im Januar und Februar dieses Jahres bereits Frühwerke der Jahre 1918 bis 1933 in der Galerie des VdBK 1867 e.V. in Berlin-Schöneberg zu sehen waren, umfasst die Hertzer-Ausstellung in Wittenberg einen weitaus größeren künstlerischen Schaffenszeitraum, der insgesamt 72 Jahre andauerte.

Mit den Themenschwerpunkten „Wittenberg-Impressionen“ und „Motive des Christentums“ ist diese Auswahl zugleich eine Rückkehr der Künstlerin an jenen Ort, an dem sie mit dem Zeichnen begann und in dem sie 1942/1943 im Auftrag der Stadt die Innenräume von vier verschiedenen Luftschutzbunkern künstlerisch gestaltete, 1944/1945 die Zerstörung der Stadt dokumentierte und Kriegsgefangene sowie Zwangsarbeiterinnen porträtierte. Eine Ausstellung mit Kunstwerken von Else Hertzer zum Themenschwerpunkt „Krieg“ ist für Berlin in Planung.

Von Redaktion