Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Dienstag hat der DAX angesichts explodierender Energiekosten und schlechter Konjunkturprognosen nachgegeben. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 13.096,93 Punkten berechnet, 0,86 Prozent schwächer als bei Montagsschluss.
Am Gasmarkt ließen sich die Händler vom Willen der EU-Energieminister, 15 Prozent einzusparen, nicht beirren und trieben den Preis zwischenzeitlich wieder auf das Allzeithoch von über 200 Euro pro Megawattstunde, das zuletzt Anfang März erreicht worden war, kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine. Allein binnen 24 Stunden betrug das Plus fast 15 Prozent. Auf diesem Großhandelsniveau drohen Verbraucherpreise von mindestens rund 27 bis 31 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, für eine Durchschnittsfamilie bedeutet das mehrere Tausend Euro mehr pro Jahr als im Mittel der früheren Jahre. Schlechte Stimmung verbreitete auch der Internationale Währungsfonds (IWF), der seine globale Konjunkturprognose deutlich absenkte.
Die Weltwirtschaft soll demnach 2022 nur noch um 3,2 Prozent zulegen, im Jahr 2023 dann um 2,9 Prozent, teilte der IWF am Dienstag mit. Damit wurden die letzten Schätzungen vom April um 0,4 und 0,7 Punkte gesenkt. Grund seien hohe Inflation, Lieferkettenprobleme, Corona-Einschränkungen in China und die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagnachmittag schwächer.
Ein Euro kostete 1,0138 US-Dollar (-0,8 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9864 Euro zu haben.
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