Landkreis (md/aw): Sachsen-Anhalt belegt bundesweit den Spitzenplatz bei der HPV-Impfquote unter 15-jährigen Mädchen – dennoch sind nur 65,7 Prozent vollständig geimpft. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK Sachsen-Anhalt. Aus Sicht von Gesundheitsexpertinnen ist das zwar erfreulich, aber längst nicht ausreichend, um bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Schutz vor Gebärmutterhalskrebs
„Die HPV-Impfung schützt vor gefährlichen Humanen Papillomviren, die meist bei sexuellem Kontakt übertragen werden und Gebärmutterhalskrebs verursachen können“, erklärt Corinna Beutel, Leiterin des Geschäftsbereiches Gesundheit und Versorgungsprogramme bei der AOK Sachsen-Anhalt. Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen.
Frühzeitig impfen – für Mädchen und Jungen
Empfohlen wird die Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren – idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Für einen vollständigen Schutz sind zwei Impfdosen nötig, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Lücken schließen
Ein Problem sei, dass viele Jugendliche zwar die erste Dosis erhalten, aber die Serie nicht abschließen. „Wir müssen darauf hinarbeiten, dass bis zum 18. Lebensjahr noch Impfserien abgeschlossen oder nachgeholt werden. Das wäre ein guter Anfang“, so Beutel.
Fachleute appellieren daher an Eltern und Jugendliche, Impftermine wahrzunehmen und den vollständigen Schutz sicherzustellen – ein wichtiger Schritt, um die Zahl der HPV-bedingten Krebserkrankungen langfristig zu senken.