Christian Saul übernimmt Schlüsselposition im Landkreis Wittenberg
Wittenberg (aw). Es war ein würdiger Moment, als Landrat Christian Tylsch (CDU) am Dienstagnachmittag (29.April) in der Zentrale des Landkreises Wittenberg Christian Saul zum neuen Abschnittsleiter Süd der Freiwilligen Feuerwehren ernannte. In Anwesenheit von Kreisbrandmeister Peter von Geyso und Abschnittsleiter Nord Michael Wolf überreichte Tylsch dem neuen Ehrenbeamten symbolisch den Schlüssel für seinen Dienstwagen, eine neue Einsatzjacke und die vollständige technische Ausstattung – von Funkgeräten bis hin zu einem digitalen Alarmierungssystem.

Christian Saul mit neuer Einsatzjacke und Dienstwagen – ab 1. Mai als Abschnittsleiter Süd im Landkreis unterwegs. Fotos: Antje Weiß
„Mit Christian Saul gewinnen wir einen erfahrenen Feuerwehrmann mit jahrzehntelanger Praxis. Er bringt alles mit, was man in dieser verantwortungsvollen Rolle braucht“, würdigte Landrat Christian Tylsch den 51-jährigen Hauptbrandmeister aus Bad Schmiedeberg. „Die Feuerwehr ist auf starke Persönlichkeiten angewiesen – und Saul ist genau so jemand. Ich freue mich, dass wir diese wichtige Lücke schließen können.“
Der Kreistag hatte Saul erst am Montag einstimmig zum neuen Abschnittsleiter Süd gewählt – nach einer Vakanz, die nach dem plötzlichen Tod von Amtsvorgänger Matthias Bormann († 41) im vergangenen Jahr entstanden war. Seitdem hatte Abschnittsleiter Nord Michael Wolf die Aufgaben für den gesamten Landkreis kommissarisch übernommen. „Das war eine enorme Doppelbelastung“, betonte Tylsch. „Jetzt können die Führungsaufgaben wieder verteilt werden – ein wichtiger Schritt für unsere Einsatzbereitschaft.“
Christian Saul, seit 1991 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schmiedeberg, übernimmt mit Wirkung zum 1. Mai die Verantwortung für die südlichen Bereiche des Landkreises – darunter die Städte Bad Schmiedeberg, Kemberg, Gräfenhainichen und Oranienbaum-Wörlitz. Der studierte Finanzwirt, der hauptberuflich beim Landesrechnungshof Dessau tätig ist, engagiert sich seit 2012 auch als Zugführer im Landkreis – und kennt damit die Strukturen und Herausforderungen vor Ort bestens. „Ich sehe meine Aufgabe als Bindeglied zwischen Verwaltung, Feuerwehren und den Städten“, erklärte Saul nach der offiziellen Übergabe.

Kreisbrandmeister Peter von Geyso zeigte sich erfreut über die Verstärkung im Führungsteam: „Christian Saul ist kein Unbekannter – er ist tief verwurzelt in der Feuerwehrlandschaft unseres Landkreises und bringt sowohl fachliche als auch menschliche Stärke mit.“

Auch die Ausstattung unterstreicht die Bedeutung des Amtes: Neben einem Dienstwagen – einem VW Tiguan mit Blaulicht und Sirene – erhielt Saul ein modernes Technikpaket, darunter ein Tablet, digitale Funkmelder und spezielle Kommunikationsgeräte. „Das alles dient der Einsatzfähigkeit und Koordination“, so Tylsch. „Und ja – er darf das Auto mit nach Hause nehmen, denn der Landkreis ist groß, und die Wege oft weit.“
Rund 2.400 aktive Kameradinnen und Kameraden sind im Landkreis Wittenberg in 135 Feuerwehren organisiert. Etwa 2.500 Alarmierungen pro Jahr werden gezählt – rund 600 davon betreffen die Abschnittsleiter direkt, d.h. für Nord und Süd jeweils circa 300, etwa bei größeren Gefahrenlagen oder komplexen Einsätzen.
„Unsere Feuerwehrleute leisten professionelles Ehrenamt – und das oft unter enormem Druck“, betonte der Landrat. „Deshalb ist es wichtig, dass wir ihre Arbeit nicht nur organisatorisch gut aufstellen, sondern auch öffentlich wertschätzen.“
Für Christian Saul beginnt nun eine neue Phase seines Engagements – mit noch mehr Verantwortung, aber auch viel Rückhalt. „Ich freue mich auf die Aufgabe. Und ich weiß, dass wir ein starkes Team sind“, sagte er zum Abschluss – bevor die Sirene am neuen Einsatzfahrzeug testweise losheulte. Sie funktionierte einwandfrei.