Wittenberg (md). Am Dienstag, dem 3. September, steht um 18.30 Uhr in der Kapelle im Augusteum eine besondere historische Persönlichkeit und ihr Lebensweg im Mittelpunkt: Elisabeth Cruciger – vorgestellt von Pfarrerin Dr. Elisabeth Schneider-Böklen. In der Vortragsreihe „Luther1524“ der LutherMuseen beleuchtet die Referentin das Leben und Wirken der „Mutter der Reformation“. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung im Servicebüro der LutherMuseen wird gebeten, per Mail an service@luthermuseen.de oder telefonisch unter 03491/42 03 171.
Elisabeth Cruciger, geborene von Meseritz (ca. 1500–1535), war die erste evangelische Liederdichterin. Ihr Lied „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ wird bis heute im Gottesdienst gesungen (am letzten Sonntag nach Epiphanias) und ist im Evangelischen Gesangbuch (EG 67) zu finden.
Sie war zunächst Nonne in einem pommerschen Kloster, fand durch Johannes Bugenhagen zum evangelischen Glauben und wurde nach ihrer Heirat mit Caspar Cruciger, Martin Luthers „Schnellschreiber“, eine der ersten evangelischen Pfarrfrauen. Eine Gedenktafel an ihrer einstigen Wohnung in der Collegienstraße 81 in Wittenberg erinnert noch heute an sie.
Pfarrerin Dr. Elisabeth Schneider-Böklen studierte evangelische Theologie in Tübingen, Berlin und Heidelberg, absolvierte die theologische Dienstprüfung in Tübingen. Sie arbeitete bis 1978 als Religionslehrerin am Gymnasium Dachau, später folgte ihre Tätigkeit als Pfarrerin im Ehrenamt für Blinde und Sehbehinderte in der Region München, seit 2002 ist sie bei der Inneren Mission München angestellt. 2006 folgte die Promotion am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg über die Herrnhuter Liederdichterin Henriette Louise von Hayn (1724-1782).