Wittenberg (md). Natürliche Lebensräume gehen im Siedlungsraum zunehmend verloren, womit zwangsläufig die Rückläufigkeit zahlreicher Arten einhergeht. Als Ersatz für den Verlust natürlicher Nistplätze hat die Stadtverwaltung nun während der Sanierung des so genannten K-Gebäudes künstliche Dohlennisthöhlen eingebaut.
Die schwarz gefiederten Vögel gehören zu den intelligentesten heimischen Vogelarten, die in Sachsen-Anhalt in der Kategorie 3 auf der Roten Liste stehen und somit als gefährdet eingestuft sind. Insgesamt wurden acht Nistkästen in vier vorhandene Mauernischen eingelassen, sodass sich zu den zukünftigen Mietern des K-Gebäudes auch bald die Dohlen gesellen und hier hoffentlich ein „Zuhause“ finden werden.
Im Rahmen der Errichtung der Hochwasserschutz-Anlage in Kleinwittenberg und dem damit verbundenen Rückbau der historischen, aber sehr maroden Kaimauer ging überdies Lebensraum für Fledermäuse verloren. Als Ersatz wurden an die sanierte westliche Fassade der Turnhalle Elbhafen 30 Fledermauskästen (Ganzjahresquartiere) angebracht. Sie sind mit bloßem Auge kaum erkennbar, denn sie wurden farblich der Fassade angepasst. Nun bleibt zu hoffen, dass die Flugakrobaten die neuen Quartiere an der Turnhalle auch annehmen werden.
Nicht nur, dass sich damit die Lutherstadt Wittenberg beispielhaft für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten einsetzt. Es sind darüber hinaus zwei gelungene Beispiele in der Stadt, die für das Ineinandergreifen von Denkmalschutz und Arten- bzw. Naturschutz stehen.
Bild: Fledermauskästen an der Westseite der Turnhalle am Elbhafen. Foto: Stadtverwaltung

