Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). In der Vortragsreihe „Luther 1525“ befasst sich der Historiker Jan Martin Engelhardt am 9. September um 18.30 Uhr in der Kapelle im Augusteum mit den Folgen des Bauernaufstandes in Mitteldeutschland. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung per Mail an: service@luthermuseen wird gebeten. Mit blutigen Niederlagen fanden die Aufstände, die landläufig als Bauernkrieg bekannt sind, im Frühsommer 1525 ihren Abschluss. Engelhardt berichtet in seinem Vortrag, dass die Geschichte auch danach nicht Halt machte.

Für Mitteldeutschland bildet das Massaker von Frankenhausen am 15. Mai 1525 eine klare Zäsur im Bauernkrieg. Das Heer der Aufständischen, zu dessen Protagonisten auch der radikale Reformator Thomas Müntzer gehörte, wurde von den fürstlichen Truppen vernichtend geschlagen. Mit diesem Datum endet häufig auch die populäre Geschichtsschreibung, die sich sehr auf die große Schlacht fokussiert. Manchmal ist noch von einem Strafgericht im Nachgang die Rede, von Hinrichtungen und Strafzahlungen.

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Doch was folgte dann? Menschen, die 1525 gegeneinander gekämpft hatten, mussten danach weiter in der gleichen Welt leben und wirtschaften. Anhand ausgewählter Beispiele beleuchtet der Vortrag, wie die Geschichte für Aufständische, Obrigkeiten und jene zwischen den Stühlen weiterging. Was bleibt von einem gescheiterten Aufstand, nachdem der Staub sich gelegt hat?

Die LutherMuseen zeigen zur Erinnerung an den Bauernkrieg vor 500 Jahren und als Teil der dezentralen Landesausstellung Sachsen-Anhalt die interaktive Sonderausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ in Luthers Sterbehaus in Eisleben und Luthers Elternhaus in Mansfeld. Dort können Besucherinnen und Besucher auf einem begehbaren Spielbrett die Rollen von Personen aus der Zeit des Bauernkriegs einnehmen und erleben, welche Folgen Entscheidungen für Menschen verschiedener sozialen Schichten damals hatten.

Jan Martin Engelhardt (siehe Foto) hat in Jena die Studiengänge Geschichte und Mittelalterstudien mit den Schwerpunkten Digitale Geisteswissenschaften sowie spätmittelalterliche Kirchengeschichte absolviert. In der Projektgruppe MepHisto zur digitalen Erschließung hat er sich der Analyse vatikanischer Quellen gewidmet. Für die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt ist Engelhardt seit 2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Teil des Projektteams zum Bauernkriegsgedenken 2025. Insbesondere ist er zuständig für die interaktive Sonderausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“, die die LutherMuseen in Eisleben und Mansfeld zeigen. Foto: Stiftung

Von Redaktion