Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md). Am Dienstag, dem 14. November 2023, widmet sich der Theologe Prof. Dr. Wolfgang Breul um 18.30 Uhr in der Kapelle des Augusteums in seinem Vortrag unter dem Titel „Franz von Sickingen – Ein ‚Vollzieher der Gerechtigkeit‘?“ einer 1523 aufgekommenen Skizze, die den Ritterführer als Verfechter sozialer Forderungen zeichnet. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung im Servicebüro der LutherMuseen wird gebeten, per Mail an service@luthermuseen.de oder telefonisch unter 03491/42 03 171.

Unter den Zeitgenossen und in der späteren Geschichtsschreibung wurden zahlreiche Bilder und Erwartungen auf Franz von Sickingen (1481-1523) projiziert: Anführer eines Ritteraufstands, Vorkämpfer der Reformation, Verteidiger nationaler und auch Anwalt sozialer Interessen. 1523, wenige Monate nach seinem Tod, erschien eine anonyme Flugschrift, die ihn als „Vollzieher der Gerechtigkeit“ skizzierte. In diesem fiktiven Dialog Sickingens mit Petrus an der Himmelspforte wird der Ritterführer als Anwalt sozialer Forderungen gezeichnet, wie sie kurz darauf im Bauernaufstand von 1525 wiederkehrten. Prof. Dr. Breul setzt in seinem Vortrag diese Skizze mit dem tatsächlichen Wirken Sickingens in Beziehung.

Werbung

Prof. Dr. Breul studierte von 1983 bis 1989 evangelische Theologie an den Universitäten in Marburg, Bern und Göttingen. 1999 promovierte er zum Dr. theol. an der Universität Marburg. Die Dissertation mit dem Thema „Herrschaftskrise und Reformation. Die Reichsabteien Hersfeld und Fulda ca. 1500-1525″ wurde im Rahmen der Buchreihe Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte als Band 71 veröffentlicht. 2001 bis 2007 war Breul wissenschaftlicher Assistent im Fachgebiet Kirchengeschichte an der Philipps-Universität Marburg. Bereits 2006 habilitierte er in Marburg mit dem Thema „Hallesche Generalreform und pietistische Neuordnung in der Grafschaft Waldeck“.

Bild: Ritter Franz von Sickingen auf einem Bildnis von Hieronymus Hopfer um 1520. Foto: Landesmuseum Mainz

Von Redaktion