Dienstag, 14.10.2025

Wittenberg (md/wg). Der Förderverein Braunsdorf lädt am 19. März um 18 Uhr im Rahmen seiner Heimatabende zu einem Vortrag im Gemeindehaus Braunsdorf zum Thema „Visitationen in den Dörfern um Wittenberg in den 1520er Jahren“ ein.

Die Einführung der Reformation in den Städten und Dörfern des Kurkreises erfolgte nicht auf einen Schlag. Der 31. Oktober 1517 markierte lediglich den Beginn eines Prozesses, der sich über Jahrzehnte hinzog. Um diesen Prozess näher kennenzulernen und die Geschichte der eigenen Orte zu erfahren, hat der Förderverein Braunsdorf Dr. Marianne Schröter (siehe Foto), Vorständin des Domstifts Brandenburg, eingeladen. Die Theologin führt in die damaligen Vorgänge ein und zeigt, dass historische Forschung durchaus auch unterhaltsam sein kann.

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Die Durchsetzung des Programms der Reformatoren um Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen geschah vor allem durch einen Vorgang, der als Visitation bezeichnet wird. Eine Kommission wurde von der kurfürstlichen Regierung eingesetzt, um in jeder einzelnen Ortschaft den Stand der kirchlichen Dinge festzustellen. Neben der Auflistung des Kirchenvermögens berichteten die Visitatoren oft auch über den Lebenswandel der Pfarrer. Manche wurden aus ihrem Amt entfernt, andere wiederum mussten nur ihren Lebensstil den neuen Vorgaben anpassen.

Insgesamt stellen die Protokolle der Visitationen in den Gemeinden rund um Wittenberg einen großen Schatz dar. Über die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse jener Zeit vor 500 Jahren lassen sich daraus wichtige Erkenntnisse gewinnen, was dabei hilft, die konkrete Geschichte dieser Orte zu illustrieren. Foto: Gorsboth/Archiv

Von Redaktion