Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). „Mein lieber Herr Käthe – Martin Luthers Rollenverständnis in seinen Briefen an Katharina von Bora“ ist Thema eines Vortrags im Rahmen der Reihe „Redezeit“ am 7. April um 18 Uhr im Lectorium der Stiftung Leucorea. Referent ist Florian Gieseler. Der Eintritt ist frei.

Quellen von und über Theologenfrauen der Reformationszeit sind relativ spärlich. Oftmals lassen sich ihre Einflüsse nur über die Überlieferungen ihrer Ehemänner nachzeichnen und nachvollziehen. So ist es auch um die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die so genannte Lutherin, bestellt, denn Selbstzeugnisse sind kaum überliefert. Folglich lassen sich Aussagen über sie und ihr Leben vornehmlich aus der Perspektive ihres Mannes ableiten, insbesondere aus dem Briefwechsel der Eheleute.

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Auffällig ist dabei, dass der Wortführer der Reformation in seinen Ehebriefen wiederum nicht die erwartbare führende Rolle einnimmt, sondern ein Rollenverständnis seiner (angeblichen) Unterordnung inszeniert, indem er bestimmte Eigenschaften seines „lieben Herrn Käthe“ besonders hervorhebt.

Florian Gieseler ist Lehramtsstudent im Examen mit den Philologien Germanistik und Anglistik/Amerikanistik. Seine Staatsexamensarbeit schrieb er über Martin Luthers Argumentationsstruktur in Texten über Ehestand und Klostergelübde. Schwerpunkt des Studiums ist die Sprachgeschichte.

Von Redaktion