Dessau (md/wg). Am Freitag, dem 26. September 2025, 17 Uhr, präsentiert die Stiftung Bauhaus Dessau im Rahmen der „Triennale der Moderne“ zwei Jubiläumsprojekte im Bauhaus Museum Dessau: „Unsichtbares Bauhaus Dessau“ und, in Kooperation mit dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau, „1925 – Das Bauhaus kommt nach Dessau“.
Das „Unsichtbare Bauhaus Dessau“ besteht aus zwei Teilen: Ein Videowalk erkundet sechs Orte der Innenstadt, die zeigen, wie sich das Bauhaus ab 1925 in der Stadt etablierte – aber auch auf Widerstand stieß. 1925 zieht das Bauhaus von Weimar nach Dessau. Doch wo bald das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser entstehen sollen, ist noch freies Feld und lichter Kiefernwald. Die Stadt Dessau lässt die Bauhäusler und ihre Werkstätten dort einziehen, wo Platz ist – etwa in die Kunsthalle oder die Fabrik Seiler.
Auch wenn vieles fehlt – entworfen, experimentiert und gefeiert wird trotzdem. Das Bauhaus etabliert sich mit einer eigenen GmbH und erhält Aufträge der Stadt – hier wird ein Café neu ausgestattet, dort das Schaufenster des Reisebüros zum Blickfang umgestaltet. Währenddessen verliebt sich Paul Klee in das Dessauer Georgium, wo er stundenlang spazieren geht und sich für seine Malerei inspirieren lässt.
Das digitale Projekt „Unsichtbares Bauhaus Dessau“ ist eine Weiterentwicklung der Freiraumausstellung „Unsichtbare Orte“, die 2019 als Kooperationsprojekt der Stiftung Bauhaus Dessau und der Stadt Dessau-Roßlau entstand und von Elisabeth Kremer kuratiert wurde. Nun entwickelt die Stiftung das Projekt im digitalen Raum weiter. Herzstück des Projekts mit Elisabeth Kremer und „navos create „ sind niedrigschwellige, informative Videos in zeitgenössischer Bildsprache, die an sechs Orten der Dessauer Innenstadt zeigen, wie sich die Stadt und das Bauhaus gegenseitig prägten. An jedem Ort können Interessierte am Boden angebrachte QR-Codes mit ihrem Smartphone scannen und direkt in die Dessauer Bauhausgeschichte eintauchen. Die Videos können aber auch über die Webseite der Stiftung aufgerufen werden.
Ein neues Element stellt der Audiowalk „Auf den Spuren von Paul Klee“ dar. Er startet mit einem Einführungsvideo am Meisterhaus Klee. Anschließend begeben sich die Nutzer, wie einst der Künstler auf seinen häufigen Spaziergängen, ins Georgium. Der durch interaktive Sequenzen bereicherte Audiowalk vermittelt Paul Klees vielschichtiges Verhältnis zur Dessauer Natur und wie es seine Kunst prägte.
Auch die Lesungen des Stadtarchivs Dessau-Roßlau widmen sich den Anfängen des Dessauer Bauhauses. Sie beleuchten den gesellschaftlichen Kontext in einer wachsenden Industriestadt, die von bürgerlichen wie proletarischen Kräften geprägt war. An diesem besonderen Abend lesen unter anderem Schülerinnen des Gropius-Gymnasiums historische Texte und Protokolle aus der Zeit. Foto: ©Stiftung Bauhaus Dessau


