Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). „Pluralismus, Emanzipation, Freiheit: Wilhelm Traugott Krug als Denker der Moderne“ ist das Thema einer Tagung am 28. und 29. März in der Stiftung Leucorea, die dem Aufklärungs-Philosophen Wilhelm Traugott Krug gewidmet ist. Zu Beginn der Tagung wird am 28. März um 18 Uhr eine Gedenktafel für Krug feierlich enthüllt. Die Auftaktveranstaltung, zu der neben der Tafelenthüllung noch ein Festvortrag und ein feierlicher Empfang gehören, lässt sich auch unabhängig von der Tagung besuchen. Es würde die Veranstalter freuen, wenn möglichst viele Wittenbergerinnen und Wittenberger dabei wären.

Wilhelm Traugott Krug, heute nahezu vergessen, war zu seiner Zeit ein hoch bekannter Philosoph. Er ist in mehrfacher Weise ein Kind der Region: So wurde er 1770 in Radis geboren, studierte und promovierte an der Universität Leucorea in Wittenberg und wirkte dort auch als Professor. Er war dann Immanuel Kants direkter Nachfolger an der Universität Königsberg. Später wurde er Rektor der Universität Leipzig und war zudem Abgeordneter des ersten sächsischen Landtags. In Leipzig ist er 1842 gestorben.

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Die Arbeit Krugs war in vielfacher Hinsicht zukunftsweisend: So setzte er sich für die Emanzipation der Juden ein und widerlegte Vorurteile gegen sie. In seiner Arbeit als Politiker forderte er die Zulassung von Frauen im Landtag und kämpfte für die Pressefreiheit. Als Philosoph beschäftigte er sich unter anderem mit den Themen Meinungsfreiheit, Frieden, Bildung, Recht und Ehe. All diese Aspekte sollen im Rahmen der Tagung von Philosophen, Theologen und anderen Wissenschaftlern näher beleuchtet werden. So wird dieser etwas in Vergessenheit geratene Denker auch wieder stärker ins Bewusstsein der Wissenschaft und Öffentlichkeit geholt.

Die Tagung wird von der Stiftung Leucorea und der Universität Leipzig gemeinsam veranstaltet und durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Sie steht im Zusammenhang mit einem an der Stiftung Leucorea beheimateten Forschungsprojekt. Erwartet werden Wissenschaftler aus ganz Deutschland. Die Tagung beginnt am 28. März um 16.30 Uhr mit dem Eröffnungsvortrag des renommierten Philosophie- und Theologiegeschichtlers Prof. Dr. Jan Rohls (LMU München).

Im Rahmen der Eröffnung wird die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek zudem einige mit Krug verbundene Bestände präsentieren, die im Nachgang in einer Ausstellung zu dessen Werk und Wirken zu sehen sein werden. An den Eröffnungsvortrag schließt sich um 18 Uhr die besagte Einweihung einer Gedenkplakette für Wilhelm Traugott Krug im Hof der Leucorea an. Oberbürgermeister Torsten Zugehör, Landrat Christian Tylsch und ein Vertreter des Heimatvereins Radis werden Grußworte halten. Ab ca. 18.30 Uhr wird sich an die Einweihung der Tafel ein feierlicher Empfang im Foyer der Leucorea anschließen.

Von Redaktion