Dessau (md/wg). Das Gartenreich Dessau-Wörlitz begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum als UNESCO-Welterbe. Bestandteil dieser einzigartigen Kulturlandschaft sind auch Park und Schloss Luisium in Dessau-Waldersee. Am 28. September steht dieser klassizistische Landsitz der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau mit einem Tag der offenen Tür im Mittelpunkt.
Von 11 bis 17 Uhr gibt es nicht nur Gelegenheit, die Gesellschaftsräume des Schlosses oder das Gestüt zu besichtigen. Auch die Ferienwohnungen des Luisiums – im Eyserbeck-Haus im Wirtschaftshof und im Schlangenhaus – öffnen ihre Pforten und bieten Einblicke hinter sonst verschlossene Türen. In der Nähe des Schlangenhauses präsentiert der Verein Urbane Farm e.V. seinen Wirtschaftsgarten im Luisium. Auch der Gartenreichshop ist geöffnet und für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Interessierte können Schloss und Park bei kostenlosen Führungen intensiverer kennenlernen. Groß und Klein sind aber auch eingeladen, selbst aktiv zu werden: Im Gestüt gibt es die Möglichkeit, Gemmen aus Gips zu gießen und ab 12.30 Uhr wird vor der Orangerie mit Wasser experimentiert und es werden spannenden Fragen zu diesem wichtigen Element erörtert. Im Festsaal des Schlosses kann man seine Fingerfertigkeit beim Sticken ausprobieren. Eine Schnitzeljagd führt zu allen Punkten, an denen es etwas zu erleben gibt und Fotostationen im Park machen auf besondere Bäume aufmerksam.
Aus dem Rahmenprogramm:
Eröffnet wird der Tag der offenen Tür im Luisium um 10.30 Uhr mit der beliebten Konzertreihe der Freunde des Anhaltischen Theaters „…und sonntags ins Luisium“. Dieses findet nicht wie gewohnt am Blumengartenhaus, sondern in der Orangerie statt. Nach einer kurzen Begrüßung wird das Hornquartett der Anhaltischen Philharmonie die Orangerie zum Klingen bringen, moderiert wird das Konzert von Daniel Costello.
In den beiden Torhäusern des Luisiums werden von 11 bis 17 Uhr unter dem Titel „Schwarz/Weiß – Fotografie im Gartenreich“ großformatige historische Ansichten aus der Pionierzeit der Fotografie bis in die 1950er Jahre gezeigt. Diesen wird je eine Fotografie von 2021 gegenübergestellt, welche aus der historischen Perspektive aufgenommen wurde. Die Fotos zeigen die wechselvolle Veränderungsgeschichte der Schlösser und Gartenarchitekturen sowie der Gärten und Parks, eröffnen so spannende Vergleichsmöglichkeiten und bringen überraschende Erkenntnisse für das Auge der Betrachter.
„Arten und Orte wahrnehmen – Die Graue Skabiose und ihre Lebensräume“: Unter diesem Titel präsentiert die Hochschule Anhalt von 11 bis 17 Uhr im Schloss ein Naturschutzprojekt. Kastellanin Corinna Meyer-Benckenstein bietet um 11 und um 14 Uhr kostenfrei zwei Schlossführungen unter dem Motto „Tempel der weiblichen Tugenden“ an, Anmeldung am Infostand. Zwei weitere Führungen mit der Kastellain um 12 und um 16 Uhr widmen sich dem idyllischen Park.
Privates Refugium für die Fürstin
Am 24. September 1774 hatte Fürst Franz von Anhalt-Dessau seiner Gattin Louise den sogenannten Vogelherd zum Geburtstag geschenkt. Verbunden damit war das Versprechen, hier einen privaten Wohnsitz für die Fürstin errichten zu lassen. Kurz darauf begannen die ersten Arbeiten für den künftigen Landsitz. Mit der Planung und Umsetzung wurde Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff beauftragt. Er ließ in nur vier Jahren ein bezauberndes klassizistisches Schlösschen entstehen, das von einem idyllischen englischen Landschaftsgarten umgeben ist. Nach Louise von Anhalt-Dessau erhielten Garten und Haus im Jahre 1780 den Namen. Neugotische und klassizistische Gebäude sowie Brunnen, Grotten, gebaute Ruinen und Skulpturen sind mit großer Einfühlung in die zauberhafte, mit uralten Solitäreichen bestandene Auenlandschaft eingewoben. Ein malerischer Ausblick auf das neugotische Gestüt erzeugt eine heitere Stimmung. Foto: ©KsDW/Lars Reimann