Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). Am Donnerstag, dem 26. Juni, heißt es wieder „Dein Wort in Gottes Ohr“ zum Stadtgebet um 17 Uhr auf dem Marktplatz in Wittenberg. Begleitet wird es von Dr. Hanna Kasparick, die musikalische Untermalung übernimmt das Queerbeet-Ensemble. Der Impuls kommt von Wolfgang Nebel, der sich am Markusevangelium orientiert. Dazu hat er zwei Gäste eingeladen, Anne Pannier und ihren Mann Ersin Uyanik. Die beiden sind nach zwei Jahren Rundreise durch Orient, Asien und Afrika zurück in Deutschland. Mit ihnen will er über ihre Erfahrungen zu Toleranz reden und sie über ihre Erlebnisse auf der Tour berichten lassen.

Das Stadtgebet geht in seine fünfte Saison. Ein ökumenischer Kreis evangelischer, katholischer und freikirchlicher Gemeinden und Initiativen organisiert die etwa 20-minütige Andacht, die wöchentlich bis zum 25. September stattfindet. „Mit kurzen Impulsen, biblischen Texten und Musik wollen wir zur Sprache bringen, was Wittenbergerinnen und Wittenberger gerade bewegt”, erklärt Dr. Kasparick. Personen aus Kirche und Stadtgesellschaft werden, wie auch schon in den vergangenen Jahren, mit ihren Impulsen unterschiedliche Perspektiven einbringen. „Das Stadtgebet ist ein Moment des Nachdenkens und Aufatmens. Wir freuen uns, dass es so gut angenommen wird“, sagt Superintendentin Dr. Gabriele Metzner.

Werbung

Zum Nachdenken regen auch die biblischen Texte an, die beim Stadtgebet gelesen werden. Diese wurden im Vorfeld von der ökumenischen Vorbereitungsgruppe ausgewählt – der Fokus liegt diesmal auf dem Alten Testament und dabei insbesondere auf den Psalmen. Die gesungene Friedensbitte ist in diesem Jahr der hebräische Kanon „Schalom chaverim, lehitraot, schalom“ („Der Friede des Herrn geleite euch“). Damit wird die Verbindung zur Installation der Gedenkskulptur „Restlicht“ (siehe Foto) des Münchner Künstlers Werner Mally hergestellt, noch bis zum 31. August wird diese auf dem Marktplatz zu sehen sein.

Die Skulptur ist ein Pavillon mit feinen Bohrungen im Dach. Wer sich bei Sonnenschein in den Schatten des Pavillons stellt, kann durch die Schattenwürfe die Jahreszahlen 1938 bis 1945 und auf seiner Haut einzelne Punkte erkennen. Die Skulptur erinnert an den 80. Jahrestag des Kriegsendes und das Ende des Holocaust. Die Stadtkirchengemeinde Wittenberg begleitet die Aufstellung von „Restlicht“ mit dem Gedicht der Woche: Jeweils für eine Woche wird das Gedicht einer jüdischen Schriftstellerin oder eines jüdischen Schriftstellers bei der Gedenkskulptur zu finden sein. „Das Gedicht bringt seine Stimme mit ein in die Betrachtung des Kunstwerks“, sagt Dr. Kasparick. Der Wechsel der Gedichte erfolgt donnerstags beim Stadtgebet – am darauffolgenden Freitag kann das neue Gedicht an der Skulptur gelesen werden. Foto: W. Gorsboth

Von Redaktion