Berlin/Wittenberg (md). „Den Förderstopp für Sprach-Kitas rückgängig machen“: Mit diesem Appell hatte die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Kita-Gipfel am Donnerstag, dem 8. September, eingeladen. Über 600 Fachkräfte nahmen vor Ort und digital an der Veranstaltung teil, um ein Zeichen für die Bedeutung der Sprach-Kitas zu setzen.
Hintergrund ist, dass die Ampelkoalition in ihrem Haushalt die Förderung für das Bundesprogramm Sprach-Kitas einstellen will. Nach Plänen der Bundesregierung soll die zukünftige Finanzierung eines gleichbedeutenden Programms durch die Länder übernommen werden. Damit bricht die Ampelkoalition erneut ein Versprechen, denn im Koalitionsvertrag ist der Ausbau der Sprach-Kitas festgeschrieben.
„Es ist keine gute Idee, die Förderung in diesem so wichtigen Bereich abzuschaffen, da Sprache der Schlüssel zur Welt ist und ich im täglichen Leben erlebe, dass es so viele Probleme und Defizite gibt, dass wir politisch viel mehr über eine Aufstockung nachdenken sollten“, sagt Constanze Bräunlich, die Leiterin des Hortes „Abenteuerland“ in Wittenberg.
„Das Bundesprogramm Sprach-Kitas fördert die Chancengleichheit aller Kinder“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Sepp Müller. „Es ist eine Qualitätsmaßnahme, die nicht auf der Türschwelle der Kindertagesstätte endet, sondern auch die Entwicklung des Kindes im Elternhaus prägt. Die Ampelkoalition begeht mit dem Förderstopp einen schwerwiegenden Fehler, den sie schnellstmöglich korrigieren muss.“
Von 2016 bis 2020 lief die erste Förderperiode. In dieser konnten zahlreiche neue Fachkräfte gewonnen werden, die in den Sprach-Kitas zusammen mit der Kinderbetreuung das Tandem zur frühpädagogischen Entwicklung bilden. Nun droht 7.500 Fachkräften die Kündigung und der Personalmangel an den Kindertagesstätten dürfte sich noch weiter verschärfen. Daher fordert die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine sofortige Wiedereinstellung von Haushaltsmitteln für das Bundesprogramm Sprach-Kitas.
Bild: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sepp Müller kritisiert, dass die Ampelkoalition die Sprach-Kitas vor eine ungewisse Zukunft stellt. Foto: Archiv