Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md). Am gestrigen Mittwoch, dem 20. Dezember 2023, wählte der Wittenberger Stadtrat im nichtöffentlichen Teil seiner 43. Sitzung Roswitha Porwol zur Preisträgerin des Lucas-Cranach-Preises 2024. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Lutherstadt Wittenberg am Freitag, dem 12. Januar 2024, wird die Ehrung übergeben. Insgesamt standen 15 Kandidaten zur Auswahl, welche von Bürgern sowie Vertretern der Stadtgesellschaft bereits in 2022 vorgeschlagen wurden.

Die Auszeichnung wurde erstmals 2016 und seitdem jährlich in den drei Kategorien „Kunst und Kultur“, „Arbeit im Ehrenamt“ sowie „Impulse für die Stadt“ verliehen. Im Jahr 2018 kam der „Sonderpreis“ zur Auszeichnung besonders einmaliger Leistungen als weitere Kategorie dazu. Um die Besonderheit und Wertigkeit des Preises auch langfristig zu erhalten, beschloss der Wittenberger Stadtrat in seiner Sitzung am 20. Dezember 2023 die Neufassung der Ehrungssatzung der Lutherstadt Wittenberg.

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Somit wird der Lucas-Cranach-Preis fortan nur noch in einer der drei Kategorien verliehen. Aufgrund des angepassten Verfahrens gibt es keine Preisträger 2023. Der Lucas-Cranach-Preis ist nach der Ehrenbürgerwürde die höchste Auszeichnung, welche die Lutherstadt Wittenberg vergibt. Dabei sollen die Verdienste des zu Ehrenden in besonderer Weise dem Gemeinwohl der Stadtgesellschaft gedient haben.

In der Begründung des Stadtrates heißt es:

„Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Roswitha Porwol und ihr Tanzstudio in Wittenberg ein unverwechselbarer Begriff. Eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen hat bei ihr das Tanzen gelernt und in den unterschiedlichsten Veranstaltungen das Publikum begeistert. Von kleinen Auftritten in Altersheimen, Schulen oder im Krankenhaus bis zu herausragenden Kooperationen, zum Beispiel mit dem Staatsballett Berlin „Tanz den Luther“ oder mit Gregor Seyffert & Compagnie „Marquise de Sade“ im Kraftwerk Vockerode hat Frau Porwol Tanzgeschichte geschrieben und Akteuren wie Zuschauern unvergessliche Erlebnisse beschert.

Mit Leidenschaft, Perfektion und einem großen Repertoire an extravaganten und ausdrucksstarken Tanzinszenierungen hat sie sich mit ihrem Studio in Wittenberg und darüber hinaus ein Alleinstellungsmerkmal „ertanzt“. Insbesondere mit den oftmaligen Auftritten in der Phönix-Theaterwelt wurde das künstlerische Angebot in der Lutherstadt Wittenberg bereichert und vielen jungen Menschen die Ästhetik des Tanzes nähergebracht.

An den beiden erfolgreichen Revuen der Landesliteraturtage in Wittenberg hat Roswitha Porwol mit ihren Ideen und ihrem leidenschaftlichen Engagement großen persönlichen Anteil. In Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule entstanden mit „Herr Mozart wacht auf“, „Von Wittenberg nach Woodstock“ und „Re-DE-vue“ eindrucksvolle Kulturerlebnisse. Gemeinsam mit dem Paul-Gerhardt-Orchester wurden regelmäßig Tanzprojekte entwickelt und auf die Bühne gebracht, wie zum Beispiel „Der Nussknacker“ oder „Pinocchios Abenteuer“.

2023 verabschiedete sich Roswitha Porwol – von ihren Tänzerinnen und Tänzern als „Tanzmama“ verehrt – in den wohlverdienten Ruhestand. Der Lucas-Cranach-Preis ist eine hervorragende Möglichkeit, Roswitha Porwol für ihr jahrzehntelanges kulturpädagogisches Wirken in unserer Stadt Dank und Anerkennung zu sagen.“

Bild: Die Lucas-Cranach-Preisträgerin wird mir der silbernen Schlange geehrt. Foto: Archiv

Von Redaktion