Junge Ärzte kämpfen für eine rauchfreie Zukunft
Wittenberg (md/aw). Am Evangelischen Krankenhaus Paul Gerhardt Stift in Wittenberg haben sich fünf drei junge Ärztinnen und zwei junge Ärzte ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen Patientinnen helfen, den Weg aus der Nikotinfalle zu finden – mit dem „Rauchfrei-Ticket“. „Rauchen ist die häufigste vermeidbare Todesursache. Wir wollen aktiv etwas dagegen tun“, erklärt Dr. Daniela Kemper, Assistenzärztin für Innere Medizin.
Besonders dramatisch wird es, wenn Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes aufgrund von tabakassoziierten Krankheiten mit dem Rauchen aufhören – die sogenannte „teachable moment“. Doch genau hier setzt das „Rauchfrei-Ticket“ an: „Viele schaffen es während des Klinikaufenthalts, mit dem Rauchen aufzuhören, aber die wahre Herausforderung kommt mit der Entlassung“, so Dr. Kemper.
Das innovative Projekt bietet den Patienten eine kostenfreie und individuelle telefonische Beratung bis zu sechs Wochen nach der Entlassung. Speziell ausgebildete Berater stehen den Teilnehmern zur Seite und helfen bei Rückfällen oder vermitteln sie an weiterführende Angebote. „Wenn wir nur einem Raucher pro Tag helfen, langfristig rauchfrei zu bleiben, erreichen wir etwa 50 Menschen pro Jahr“, so die Ärztin optimistisch.
Die jungen Ärzte wollen das Projekt weiter ausbauen und auch am Wittenberger Krankenhaus sowie im Evangelischen Herzzentrum Coswig etablieren. Das Konzept der proaktiven telefonischen Beratung steht übrigens auch allen Interessierten ohne Klinikaufenthalt kostenlos zur Verfügung unter der Nummer 0800-8313131 (Mo-Do 10-22 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr).
Foto: Janet Pötzsch