Wittenberg (md). Der Landkreis Wittenberg stellt voraussichtlich zum Jahresende den Betrieb im Impfzentrum ein, vom 1. Januar 2023 an sollen die Arztpraxen die Corona-Schutzimpfungen dann komplett übernehmen. „Damit kehrt das Impfen als medizinische Leistung dahin zurück, wo es hingehört: in die Regelversorgung der Bevölkerung durch die niedergelassene Ärzteschaft“, erklärt Landrat Christian Tylsch. „Die Impfungen in den Arztpraxen laufen zuverlässig und routiniert. Unser Impfzentrum war ein ergänzendes Angebot, das zu einer Zeit ins Leben gerufen wurde, als die Nachfrage riesig und das Angebot knapp war.“
Ein weiterer Grund für die Schließung des Impfzentrums: Die Bundesregierung stellt die Finanzierung des Angebots ein. Die Corona-Impfverordnung, welche die jeweils hälftige Finanzierung der staatlichen Impfkampagne durch Bund und Länder abgesichert hat, läuft zum Jahresende aus. Eine Verlängerung durch die Bundesregierung zeichnet sich nicht ab.
Wer sich vorher noch im Impfzentrum des Landkreises impfen lassen möchte, kann noch bis zum 23. Dezember 2022 um 15.30 Uhr in die Dessauer Straße 13 in Wittenberg kommen. „Wir erweitern sogar das Angebot und haben seit Anfang November eine zweite Impfstrecke geöffnet“, berichtet der Landrat. „Damit können wir Wartezeiten vor Ort vermeiden und mobile Impfungen für Risikogruppen anbieten, etwa in Pflegeeinrichtungen. Wir sind mitten in der Herbstwelle.“
Im Impfzentrum der Kreisverwaltung Wittenberg können sich Bürger nach dem zwölften Geburtstag eine erste oder zweite Impfung oder die Booster-Impfung geben lassen. Angewendet wird der Impfstoff der Firma Biontech. Auffrischungsimpfungen mit dem Biontech-Impfstoff BA 4/5, welcher an die derzeit vorherrschende Virusvariante angepasst ist, werden allen Personen ab 12 Jahren sechs Monate nach vollständiger Immunisierung empfohlen. Die zweite Auffrischung steht für die Risikogruppen der Personen ab 60 Jahren und Menschen ab 12 Jahren, die Vorerkrankungen haben sowie Menschen mit Immunschwäche zur Verfügung. Nach ärztlicher Beratung sind auch Ausnahmen bei den Altersgrenzen möglich.
Bild: Landrat Christian Tylsch kündigt die Schließung des kreislichen Impfzentrums an, vorher wird das Angebot noch einmal hochgefahren. Foto: Wolfgang Gorsboth

