Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md). Zu Ehren des Reformators und ersten Luther-Biografen Johann Mathesius (1504-1565) wird an der Fassade des Wittenberger Augusteums eine Tafel angebracht. An der Enthüllung am Freitag, dem 28. Februar, um 13.30 Uhr nehmen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der in Markkleeberg ansässigen Johann-Mathesius-Gesellschaft, der LutherMuseen sowie des Rotary Clubs Lutherstadt Wittenberg teil, der die Tafel finanziert. Am Augusteum befinden sich bereits weitere Tafeln für wichtige Personen der Reformationsgeschichte. Für die Anbringung sind die Stadtwerke Wittenberg verantwortlich.

Der im sächsischen Rochlitz geborene Johannes Mathesius war ein bedeutender Prediger und Autor im 16. Jahrhundert. Er studierte u. a. Theologie in Ingolstadt und wurde so stark von Martin Luthers Schriften beeinflusst, dass er 1529 nach Wittenberg zog und dort studierte. 1532 wurde er Rektor der Lateinschule in Joachimsthal im Erzgebirge, kehrte aber 1540 wieder als Student nach Wittenberg zurück. Nun wurde Mathesius Tischgenosse Luthers und der wichtigste Überlieferer der Tischreden des Reformators, die er zwei Jahre lang aufzeichnete.

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Ab 1542 wirkte Johann Mathesius als Prediger und Pfarrer bis zu seinem Lebensende abermals in Joachimsthal. Dort verteidigte er die evangelische Lehre und hielt seine Predigten an Fastnacht nicht im Talar, sondern in der Tracht eines Bergmanns. In 17 Predigten stellte er seiner Bergarbeitergemeinde das Leben Martin Luthers vor. Diese Predigten bildeten die Grundlage für die erste Luther-Biografie „Luthers Leben“, die erstmals 1566 erschien.

Besonders im späten 17. und im 18. Jahrhundert wurde das Werk häufig neu herausgegeben und 1906 kritisch ediert. Es stellt eine wichtige Quelle für die Lutherforschung dar, ist aufgrund der persönlichen Nähe des Autors zu Luther aber auch von allgemeinem Interesse. Vom 27. Februar bis 1. März findet in der Wittenberger Leucorea die Jahrestagung der Johann- Mathesius-Gesellschaft statt. Foto: WikiCommons

Von Redaktion