Dienstag, 14.10.2025

Wittenberg (md/wg). Noch bis zum 10. August zeigen die LutherMuseen den originalen Hochzeitsring der Katharina von Bora. Bislang haben 6.200 Besucher die historische Kostbarkeit gesehen, die sich zum 500. Jahrestag der Hochzeit Martin Luthers mit Katharina von Bora im Wittenberger Augusteum befindet. Der Ring ist seit dem 26. Mai in der Sonderausstellung „Buchstäblich Luther“ als Leihgabe des Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig ausgestellt und wird nach dem 10. August wieder dorthin zurückkehren.

Eine neue Broschüre, die von den LutherMuseen in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig herausgegeben wurde, informiert über die Geschichte des Rings und der Hochzeit. Sie kann kostenlos im Museum mitgenommen werden.

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Seit jeher ranken sich um den Ring der Katharina von Bora und seine Herkunft Legenden, die kaum je überprüft wurden. Und anderem ist erst seit kurzem bekannt, dass der Rubin im Ring aus der Gegend im heutigen Myanmar stammt. Das Schmuckstück wurde auch zum Wittenberger Stadtfest „Luthers Hochzeit“ Mitte Juni gezeigt. Katharinas Ring war ein Höhepunkt der zahlreichen Angebote der LutherMuseen im Wittenberger Lutherhof.

Ein Geschenk des Königs und ein Rubin aus Myanmar

Der äußere Ring wurde in Dänemark gefertigt und ist vermutlich ein Geschenk des dänischen Königs Christian II. an Martin Luther. Der König hielt sich in den 1520er Jahren immer wieder im Umfeld der Reformatoren in Wittenberg auf. Die Echtheit des Rubins im Ring wurde bei einer Untersuchung im Institut für anorganische Chemie der Universität Leipzig einwandfrei nachgewiesen. Eine Analyse in der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung in Idar-Oberstein ergab nun, dass der Rubin aus der Region Mogok im heutigen Myanmar stammt. Rubine aus Südostasien gelangten im 15. Jahrhundert über die Seidenstraße, Konstantinopel und Venedig an europäische Fürstenhöfe und waren dort gefragt.

Der Aufenthaltsort des Rings bis zum 18. Jahrhundert ist nicht lückenlos nachgewiesen. 1743 soll sein Eigentümer ihn auf der Leipziger Messe zum Verkauf angeboten haben. Später kam der Ring in den Besitz der Leipziger Fabrikantenfamilie Devrient, dann zur Stadtbibliothek, zum Kunstgewerbemuseum und 1912 in das neugegründete Stadtgeschichtliche Museum, wo er bis heute fester Bestandteil der ständigen Ausstellung im Alten Rathaus ist. Foto: Gorsboth/Archiv

Von Redaktion