Landrat Christian Tylsch besuchte auch in diesem Jahr Menschen, die an den Weihnachtsfeiertagen arbeiten
Wittenberg (as). Landrat Christian Tylsch (CDU) besuchte am Heiligen Abend bereits zum dritten Mal Menschen, die an den Weihnachtsfeiertagen abreiten müssen. Eine Tradition, die ihn in diesem Jahr nach Jessen in die dortige Rettungsstelle, in die Notaufnahme des Paul-Gerhardt-Stifts und in die Rettungsleitstelle der Kreisverwaltung führte. 2021 besuchte er das Kinderhaus in Kropstädt, im letzten Jahr einen Rinderbetrieb. Immer im Gepäck sind neben einer Geschenktüte vor allem auch Dankbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung für alle Menschen, die in Berufen arbeiten, die auch an Wochenenden und Feiertagen besetzt sein müssen.
Noch ist es ruhig in der Jessener Rettungsstelle an diesem Vormittag des 24. Dezembers als Christian Tylsch von Wachenleiter Andy Richter und seinem Team empfangen wurde. „Das kann sich aber schnell ändern.“, so Richter. „An solchen Tagen kann alles passieren. Das ist jedes Jahr anders.“ 24 Stunden dauert ein Dienst, immer um sieben Uhr morgens werden die Kollegen durch die nächste Schicht abgelöst. Das ist auch an den Feiertagen so. Tylsch bedankt sich symbolisch bei der Jessener Lehrrettungswache, für die rund 22.000 Einsätze, die von den Rettungsstellen im Wittenberger Landkreis in jedem Jahr absolviert werden. Darunter sind leider auch immer mehr Fehleinsätze. Viele Notrufe entpuppen sich als leichtere Fälle, die am Ende gar keinen Rettungswagen erfordert hätten. Dazu kommen steigende Einsatzzahlen und fehlendes Personal. All das überlastet die Einsatzkräfte zunehmend. Abhilfe könnte der Gemeindenotfallsanitäter schaffen, ein Pilotprojekt, das in diesem Sommer sowohl im Wittenberger als auch im Burgenlandkreis gestartet wurde. Dabei handelt es sich um einen speziell weitergebildeten Notfallsanitäter, der sich um Menschen kümmert, die Hilfe brauchen, aber meist nicht ins Krankenhaus müssen. In Gräfenhainichen lassen erste Zahlen einen großen Erfolg des Projektes vermuten, welches vielleicht auch die Jessener Rettungsstelle entlasten könnte.
Gerade als sich Landrat Christian Tylsch aus Jessen verabschieden wollte ertönt doch noch der Alarm zum Einsatz. Schnell steigen die Rettungskräfte in ihren Einsatzwagen und fahren los.
Die nächste Station ist die Notaufnahme des Paul-Gerhardt-Stifts. Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Michael Jehle und sein OP-Team begrüßen Tylsch. Die Notaufnahme ist an diesem Vormittag bereits gut gefüllt, doch für das OP-Team gab es noch keinen Einsatz. Bevor es auf die Wöchnerinnenstation geht, noch ein kurzer Stopp in der Geriatrie. Ein Notfall. Einem Patienten, der sich gerade einer Endoskopie unterzieht, muss ein Gallenstein entfernt werden.
Den Schwestern der Neugeborenenstation überbringt Christian Tylsch nicht nur seinen Dank, sondern auch ein sehr besonderes Geschenk des Landkreises. Bodys mit der Aufschrift „Geboren um in Zukunft Geschichte zu schreiben“ werden den Eltern von nun an als Willkommensgeschenk überreicht. An diesem Heiligabend ist noch kein Baby unterwegs, aber auch das kann sich schnell ändern. Auf dem Weg zum nächsten Termin trifft Tylsch auf den Einsatzwagen aus Jessen, der eine ältere Dame aus Schweinitz in die Notaufnahme begleitet.
In der Leitstelle der Kreisverwaltung ist es ebenfalls ruhig, als sich Landrat Tylsch bei den Mitarbeitern bedankt. An 365 Tagen werden hier die Notrufe im Landkreis koordiniert. So auch der Hilferuf einer Frau, die ihren Sohn vermisst. Jens Bormann, der den Anruf entgegennahm informierte sofort die Polizei und hofft, dass der Mann schnell und vor allem gesund aufgefunden werden kann.
Für Christian Tylsch sind die alljährlichen Besuche am Heiligabend nicht nur pflichterfüllende Termine, sondern eine Herzensangelegenheit, die er auch in den nächsten Jahren weiterführen wird. Für die Besuchten bedeuten sie vor allem Anerkennung und Wertschätzung für ihren täglichen Einsatz, nicht nur an den Feiertagen.
Fotos: Anja Steinkopf












