Sonntag, 12.10.2025

15. Selbsthilfe-Forum in Wittenberg rückt Demenz in den Fokus

Wittenberg (aw). Am Samstag, 8. Februar, lädt das 15. Selbsthilfe-Forum von 13 bis 17 Uhr ins Stadthaus Wittenberg ein – eine Gelegenheit für Austausch, Unterstützung und Gemeinschaft. Oberbürgermeister Torsten Zugehör betont die Bedeutung der Veranstaltung: „Selbsthilfegruppen sind für viele Menschen eine unverzichtbare Stütze im Alltag. Hier finden sie Verständnis, Rat und neue Perspektiven.“

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In diesem Jahr steht das Forum besonders im Zeichen der Demenz, einer Erkrankung, die mit der alternden Gesellschaft immer mehr Menschen betrifft. „Allein im Jahr 2022 wurden rund 19.000 Menschen in Deutschland wegen Demenz in Krankenhäusern behandelt – das sind 21 Prozent mehr als vor 20 Jahren“, erklärt Zugehör. Die steigenden Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, Betroffene und Angehörige bestmöglich zu unterstützen. „Gerade bei Herausforderungen wie Demenz ist der Austausch mit anderen oft die beste Hilfe.“

Deshalb ist diesmal auch das Landeskompetenzzentrum Demenz aus Halle vor Ort. Petra Trollius, Leiterin der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, hebt hervor, dass die Besucher nicht nur Informationen sammeln, sondern auch selbst erleben können, wie sich Demenz anfühlt – etwa mit einem Demenzsimulator. Zudem gibt es eine Karikatur-Ausstellung von Peter Gaymann und Dr. Thomas Klie, die mit Humor einen anderen Blick auf die Krankheit ermöglicht.

Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr mit einem musikalischen Auftakt durch die Sängerin und Musiktherapeutin Daniela Maul-Radetzki. Bürgermeister Andrè Seidig wird das Forum offiziell eröffnen, bevor Teresa Schneidewind, Fachbereichsleiterin Kultur, die Vielfalt der Selbsthilfeangebote in Wittenberg vorstellt. Ab 13.30 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, sich an ca. 37 Info-Ständen über gesundheitliche und pflegebezogene Selbsthilfegruppen sowie soziale Beratungsstellen zu informieren.

Neben Fachvorträgen gibt es eine Gedächtnissprechstunde des Universitätsklinikums Halle und verschiedene Mini-Seminare. So informiert Jennifer Geyer, Dementia Care Nurse der Psychiatrischen Institutsambulanz des Universitätsklinikums Halle, über das Krankheitsbild und den Umgang mit Betroffenen. Daniela Maul-Radetzki zeigt in einem Workshop, wie Musik und Humor helfen können, den Alltag mit Demenz zu erleichtern. Zum Abschluss gibt es einen Vortrag der Alzheimer Gesellschaft Sachsen-Anhalt e. V.

Auch Kreativität kann ein Weg sein, Stress abzubauen und neue Kraft zu schöpfen. Daher bietet Barbara Kaiser, Behindertenbeauftragte und Künstlerin, das Kreativangebot „Malen zur Entspannung“ an, wo Besucher die Möglichkeit haben, sich künstlerisch auszudrücken. 

Petra Trollius freut sich besonders darüber, dass sich in Wittenberg eine neue Selbsthilfegruppe für Post-COVID-Betroffene gegründet hat und auch eine neue Parkinson-Gruppe entstanden ist. „Wir wollen zeigen: Ihr seid nicht allein! Selbsthilfe lebt von Vertrauen und Gemeinschaft“, sagt sie.

Für eine entspannte Atmosphäre sorgen die Null-Promille-Cocktail-Bar und das Forum-Café, das die Besucher mit Kaffee und Kuchen empfängt. Den Abschluss des Forums bildet um 16.30 Uhr eine Mitmach-Aktion mit Tai-Chi, die zeigt, wie man durch Loslassen innere Stärke gewinnt.

Von Redaktion