Wittenberg (md/wg). Zur Erinnerung an den vor 500 Jahren hingerichteten Reformator Thomas Müntzer haben Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Wirtschaftsminister Sven Schulze und der Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Dr. Thomas T. Müller, im Wittenberger Melanchthongarten einen Apfelbaum gepflanzt. Es handelt sich dabei um den „Frankenhäuser Müntzer-Apfel“, eine historische Apfelsorte, die seit 2019 beim Bundessortenamt registriert ist.
Das Land Sachsen-Anhalt erinnert in diesem Jahr mit einer dezentralen Landesausstellung an den Bauernkrieg in den Jahren 1524 und 1525. Der Landkreis Mansfeld-Südharz hat zu diesem Anlass eine Anzahl der „Frankenhäuser Müntzer-Äpfel“ veredeln lassen. Sie sind bereits an zahlreichen Orten nicht nur in Sachsen-Anhalt gepflanzt worden. Die LutherMuseen beteiligen sich an der Landesausstellung mit der Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ in Luther Sterbehaus Eisleben und Luthers Elternhaus Mansfeld.
Thomas T. Müller sagt Augen zwinkernd zu der Baumpflanzung: „Philipp Melanchthon und Thomas Müntzer waren zu Lebzeiten nie Freunde und unterschieden sich in ihren Ansichten zu Theologie und Politik grundlegend. Wenn jetzt im 500. Jahr von Müntzers Todestag ein Apfelbaum, der seinen Namen trägt, in Melanchthons Garten gepflanzt wurde, dann kann man das auch als eine späte Geste der Versöhnung ansehen.“