Freitag, 24.10.2025

Bad Schmiedeberg (md/wg). Im Kirchenkino im Gemeindehaus in der Kirchstraße 5 ist am Donnerstag, dem 14. August, um 19.30 Uhr der preisgekrönte biografische Spielfilm „Bonhoeffer – Die letzte Stufe“ (USA/Deutschland/Kanada 2000) zu sehen. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Christliche Märtyrer im 20. Jahrhundert“ statt. Der Eintritt ist frei.

„Bonhoeffer – die letzte Stufe“ von Eric Till war bis dato der erste Spielfilm, der über das Leben von Dietrich Bonhoeffer gedreht wurde. Verhielt sich die Kirche in Bezug auf Bonhoeffer nach Kriegsende zunächst indifferent und kam es zu einer Aufnahme und Diskussion seines theologischen Nachlasses erst in den 6oer Jahren, so ging auch 55 Jahre nach seinem Tod der entscheidende Impuls zu einer filmischen Umsetzung der letzten Lebensjahre Bonhoeffers vom amerikanischen Ausland aus, wenn auch die deutsch-amerikanisch-kanadische Koproduktion schließlich unter deutscher Federführung realisiert wurde.

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Dietrich Bonhoeffer, 1904 in Breslau geboren, wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg nahe der Grenze zum heutigen Tschechien ermordet – nach langem Widerstandskampf gegen das Naziregime. Der lutherische Theologe wendete sich bereits in der Anfangszeit öffentlich gegen die Verfolgung jüdischer Bürger und den sogenannten „Arierparagraphen“, der die deutsche Bevölkerung in Arier und Juden trennte, um die Verfolgung zu legitimieren.

Der Film beginnt im Juni 1939. Dietrich Bonhoeffer ist in New York angekommen, um seiner drohenden Verfolgung in Nazideutschland zu entgehen. Nach kurzer Zeit entscheidet er sich jedoch, seinem Glauben und Gewissen zu folgen und nach Berlin zurückzukehren. Seiner Schwester, die mit einem Juden verheiratet ist, ermöglicht er die Flucht, und schließt sich wenig später dem aktiven politischen Widerstand an. Bonhoeffer ist durchaus bewusst, dass er mit der direkten oder indirekten Beteiligung an dem Attentat gegen Hitler gegen christliche Grundsätze verstößt. Aber er kommt zu dem Schluss, dass es gerade seine Verantwortung vor Gott ist, sich dem Bösen entgegenzustellen.

Bonhoeffers innere Zerrissenheit im Kampf um seinen Glauben und gegen das Naziregime überschattet auch die beginnende Liebe zu der jungen Maria von Wedemeyer, auf deren elterlichem Gut Klein-Krössin er teilweise lebt. Maria hofft auf eine glückliche Ehe mit Bonhoeffer und schmiedet bereits Hochzeitsvorbereitungen. Die Inszenierung von Eric Till verschränkt biografische mit fiktionalen Erzählelementen und beleuchtet sowohl den Gewissenskonflikt des Theologen und Widerstandskämpfers als auch dessen private Pläne und Gefühle.

Das Lexikon des internationalen Films lobte das „nuancierte Spiel“ des Hauptdarstellers Ulrich Tukur und urteilte weiter über diesen biographischen Film: „Er zeichnet das Bild eines sympathischen, weltoffenen Intellektuellen, der nach Hitlers Machtergreifung zu einer wichtigen Figur innerhalb der Bekennenden Kirche wurde.“ Im Jahr 2000 erhielt die Produktion auf dem Monte-Carlo-TV-Festival den Preis für den besten Fernsehfilm und auch Regisseur Eric Till wurde auf dem Filmfest München für sein Werk ausgezeichnet.

Von Redaktion