Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). Für die Aktiven ist der 12. Februar 2025 ein denkwürdiger Tag, denn damals wurde vor 35 Jahren der „Cranach-Höfe Wittenberg e.V.“ als erster Verein der Lutherstadt Wittenberg nach der friedlichen Revolution ins Vereinsregister beim Amtsgericht Stendal eingetragen. Am 7. Mai folgte dann die Eintragung unter der Nummer 01/90 beim Kreisgericht Wittenberg. Aus der Bürgerinitiative, die sich im November 1989 mit dem Ziel zur Erhaltung der Cranach Höfe gebildet hat, entstand die Notwendigkeit, einen Verein zu gründen. Die damals formulierten Ziele und Aufgaben stehen auch nach 35 Jahren so in der Satzung des Vereins: Die Förderung von Kultur, Kunst und Denkmalpflege.

Über 30 Jahre hat eine kleine Gruppe von hochengagierten Bürgerinnen und Bürgern diese Ideen umgesetzt und bekannt gemacht. Neben der Räumung der Häuser und der konzeptionellen Entwicklung wurden Workshops und Veranstaltungen organisiert. Politiker auf Landes- und Bundesebene wurden unter anderem mit Hilfe des Förderers Friedrich Schorlemmer eingeladen, sich die Höfe anzusehen und sich für die Renovierung einzusetzen.

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So kamen Dr. Richard von Weizsäcker und Prof. Dr. Rita Süssmuth nach Wittenberg, Süssmuth übernahm sogar die Schirmherrschaft. Aber auch bundesweite Präsenz zu zeigen, gehörte zu den Aufgaben: Viele Vereinsmitglieder reisten zu Veranstaltungen und machten die Cranach Höfe in vielen Städten der „alten Bundesrepublik“ bekannt. Dadurch entwickelten sich bis heute bestehende Mitgliedschaften im Verein und auch etliche persönliche Freundschaften.

Nach und nach baute der Verein die von der Stadt Wittenberg gekauften Höfe aus und um. In unzähligen Beratungen, Sitzungen und Planungsrunden wurden die Höfe mit enormen ehrenamtlichem Engagement aufgebaut, bis nach Jahrzehnten nun beide Höfe in der Schlossstraße 1 und am Markt 4 mit ihren verschiedenen Häusern fast saniert sind und mit Kultur bespielt werden können.

Um die baulichen Vorhaben sowie die inhaltlichen Ziele umzusetzen, wurde vom Verein Cranach-Höfe Wittenberg e.V. und der Lutherstadt Wittenberg 1995 eine Stiftung ins Leben gerufen. Paritätisch besetzen Verein und Stadt den Stiftungsrat und entwickeln so bis heute die Geschäfte der „Cranach Stiftung“. Sie hat die Aufgaben, Kunst, Kultur und Denkmalpflege mit der Jugendkunstschule, dem Museum „Cranachs Welt“ und der Cranach-Herberge zu gestalten. Der Förderverein engagiert sich bis heute mit seinen aktuell rund 150 Mitgliedern für die finanzielle Unterstützung der Stiftung sowie für innovative und unterstützende Ideen und Aktionen.

Verein mit neuem Vorstand

In den 35 Jahren des Bestehens wirkten und lenkten vier Vorsitzende und seit 2022 Wolfgang Nebel mit den Vorstandsmitgliedern die Geschicke im Verein. Nach der langen Phase des Aufbaus und Grundlagen der Gestaltung übernahm ein neuer Vorstand mit Wolfgang Nebel als Vorsitzenden und sechs weiteren Vorstandsmitgliedern die Leitung des Vereins.

Nebel erklärt zu den zukünftigen Aufgaben: „Wir nehmen die Herausforderung an, gemeinsam mit der Stiftung die Anliegen und bisherigen Leistungen zu erhalten, Kunst und Kultur zu fördern, das Andenken Lucas Cranachs und sein Erbe hoch zu halten und weiter zu geben. Bürgerinnen und Bürger, die sich gerne mit einbringen oder Mitglied werden möchten, sind gerne willkommen, denn nur durch Ideenreichtum und Engagement können wir uns gemeinsam weiterentwickeln und etwas für die Gesellschaft und die Stadt tun.“ Foto: Cranach-Höfe e.V.

Von Redaktion