Samstag, 18.10.2025

Wittenberg (md). Ziel des Warntages ist es, die in Deutschland vorhandene Warninfrastruktur auf allen staatlichen Ebenen zu erproben: Er ist ein bewusster Stresstest für die Warninfrastruktur in Deutschland und soll gezielt dabei helfen, Optimierungspotenziale zu identifizieren. Dies gilt insbesondere für die Einführung des neuen Warnkanals Cell Broadcast. Es besteht also kein Grund zur Panik, wenn am 8. Dezember die Sirenen heulen un d dehalb gibt es auch keinen Grund, außerhalb einer echten Notlage die Leitstelle oder andere Einsatzkräfte anzurufen.

„Im Landkreis Wittenberg sind wir gut vorbereitet auf Schadenereignisse, unsere Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind professionell organisiert und haben hochmotiviertes Personal“, betont Landrat Christian Tylsch. Auch der Krisenstab der Unteren Katastrophenschutzbehörde der Kreisverwaltung sei gut aufgestellt. „In einer Schadenslage ist aber auch wichtig, dass jeder Einzelne Risikobewusstsein entwickelt – und vor allem weiß, wie gewarnt wird“, mahnt Tylsch, den Warntag ernst zu nehmen. „Elbehochwasser, Stürme, Waldbrände – die Sicherheit von Leben und Sachwerten liegt immer auch im Verantwortungsbereich jeder Bürgerin und jeden Bürgers.“

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Die Kreisverwaltung wird um 11 Uhr die rund 200 Sirenen im Landkreis Wittenberg auslösen. Dies geschieht durch einen auf- und abschwellenden Signalton von einer Minute Länge. Über den Inhalt der Warnung kann man sich dann per Radio, TV oder im Internet weiter informieren. Um 11.45 Uhr erfolgt eine bundesweite Entwarnung. Der Landkreis Wittenberg wird ebenfalls den Entwarnton der Sirenen auslösen: das ist ein stetiger Ton von einer Minute Länge.

Den Gemeinden im Landkreis Wittenberg stehen ca. 250.000 Euro Fördermittel zur Verfügung, um das Sirenennetz auszubauen. Gefördert wurden in den Jahren 2021 und 2022 Sirenen-Standorte im Bereich Coswig/Anhalt (10.850 Euro), Jessen (34.700 Euro), Oranienbaum-Wörlitz (17.350 Euro), Lutherstadt Wittenberg (21.700 Euro), Zahna-Elster (54.050 Euro) und Gräfenhainichen (17.350 Euro).

Neues System Cell Broadcast

Am Warntag werden um 11 Uhr alle Warnmittel ausgelöst, die über eine zentrale Software des Bundes angesprochen werden können. Das bedeutet im konkreten Fall: die Smartphone Warnapps NINA, KATWARN und BIWAPP werden aktiv. Aber auch ohne diese Apps soll eine Warnung möglich sein. Neu in diesem Jahr ist nämlich, dass auch das System Cell Broadcast aktiviert wird – das funktioniert ähnlich wie eine normale SMS und erscheint dann einfach auf dem Display des Mobiltelefons.

Dafür müssen Endgeräte aber technisch auf dem aktuellen Stand sein. Nutzer sollten über die Update-Funktion ihres Telefons oder Tablets sicherstellen, dass die aktuellste Version des Betriebssystems installiert ist. Diese Alarmierung wird von der Bundesebene ausgelöst. In Zukunft sollen über dieses System auch digitale Werbetafeln und zum Beispiel die Anzeigetafeln der Deutschen Bahn direkt angesteuert werden können.

Die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst des Landkreises Wittenberg, das Führungspersonal des Fachdienstes Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst sowie der Pressesprecher des Krisenstabes haben Zugang zu diesem Warnsystem. Damit ist sichergestellt, dass nur authorisierte und zuverlässige, gesicherte Informationen und Warnungen über das System verbreitet werden. Damit möglich ist eine sofortige Warnung bis hin zu überregionalen Sofortmeldungen, die im TV und Radio übernommen werden können.

Hintergrund

Der bundesweite Warntag soll nach einem Beschluss der Innenminister-Konferenz aus dem Jahr 2019 an jedem zweiten Donnerstag im September organisiert werden. In diesem Jahr sollte unbedingt Cell-Broadcast Teil der Probealarmierung sein. Da dafür noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden mussten, wurde der bundesweite Warntag auf den 8. Dezember 2022 verschoben. Weiterführende Informationen zum bundesweiten Warntag gibt es auf der Webseite: www.warnung-der-bevoelkerung.de.

Bild: Landrat Christian Tylsch appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, den bundesweiten Warntag ernst zu nehmen. Foto: Wolfgang Gorsboth

Von Redaktion