Wittenberg (wg). Radelnd durch die Stadt, ob zur Arbeit, zum Einkauf oder für andere Alltagstätigkeiten: Im September waren die Wittenberger aufgerufen, verstärkt das Rad zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Die Lutherstadt Wittenberg hat sich im Zeitraum vom 1. bis zum 21. September dank Fördermittel der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Sachsen-Anhalt (AGFK) sowie des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales erstmals an der Kampagne „Stadtradeln“ beteiligt. Bereits seit 2008 findet „Stadtradeln“ in Deutschland statt, mit wachsender Resonanz.
„Wir danken allen, die an dieser teambildenden Aktion für die gesamte Stadtgemeinschaft teilgenommen haben“, erklärt Bürgermeister André Seidig, aufgrund des Erfolgs wolle man sich im nächsten Jahr wieder beteiligen. Mit der Stärkung des Radverkehrs wolle man die Mobilität klimafreundlicher gestalten, diese Zielstellung werde auch im Integrierten Stadtentwicklungskonzept( ISEK) formuliert.
Gemeinsamer Auftakt war am 1. September mit circa 60 Teilnehmern, die von Kleinwittenberg quer durch die Stadt bis zum NABU-Zentrum „Im Stadtwald“ radelten. „Insgesamt wurden in den drei Wochen von 650 aktiven Teilnehmern knapp 135.000 Kilometer erradelt“, berichtet Seidig. Damit liegt Wittenberg im Vergleich zu den 22 Städten, die sich in Sachsen-Anhalt beteiligt hatten, auf Rang fünf hinter Magdeburg, Halle, Stendal und dem Landkreis Börde. Im Vergleich zu Städten mit ähnlicher Einwohnerzahl belegt Wittenberg hinter Stendal sogar den zweiten Platz.
Inzwischen liegt auch die Auswertung der einzelnen Teams vor: Spitzenreiter mit 17.735 Kilometern ist Feldbinder, gefolgt von Aleithe Haftetiketten mit 11.493 Kilometern, der Stadtverwaltung Wittenberg mit 9.400 Kilometern, der Kreisverwaltung Wittenberg mit 8.949 Kilometern und dem Bildungszentrum für Beruf und Wirtschaft mit 8.133 Kilometern. Spitzenreiter pro Kopf ist das Team Radelnde Rentner, welches mit nur zwei Personen 2.770 Kilometer absolvierte.
Parallel hat die Stadt von den Teilnehmern über eine Radar-App rund 150 Mitteilungen zur Radinfrastruktur auf der Meldeplattform erhalten. Diese betreffen unter anderen fehlende oder schadhafte Radverkehrsanlagen, verschmutzte und zugewachsene Radwege, fehlende Bordabsenkungen sowie zugeparkte Geh- und Radwege. „Alle Meldungen werden an die zuständigen Stellen wie Fachämter in der Verwaltung, Polizei und Landesstraßenbaubehörde weiter geleitet“, versichert der Bürgermeister.
Bis zu den Herbstferien werden unter den radelnden Teilnehmern die Gewinner gezogen, sie können sich unabhängig von der Kilometer-Leistung und der Teamzugehörigkeit auf Sachpreise freuen.
Bild: Bürgermeister André Seidig beim Auftakt von „Stadtradeln“ in Kleinwittenberg, mit im Bild in den Warnwesten Enikö Andersen (Verkehrsplanung, r.) und Jana Hildebrand (Stadtplanung), die die Kampagne organisiert haben. Foto: Stadtverwaltung