Wittenberg (md/wg.) Anlässlich der Präsentation des Bandes „Geschichtszeichen der Freiheit“ haben die Herausgeber Karl Tetzlaff und Constantin Plaul die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann(siehe Foto) zu einem Vortrag unter dem Titel „Das Gedächtnis der Friedlichen Revolution – warum wir es brauchen“ eingeladen. Im Anschluss öffnet sich das Podium zur Diskussion mit der Referentin und den Herausgebern. Die Veranstaltung findet am 23. September um 18.30 Uhr im Auditorium Maximum der Stiftung Leucorea statt, der Eintritt ist frei.
Im Sommersemester 2024 veranstalteten Dr. Karl Tetzlaff, Theologe und Geschäftsführer der Stiftung Leucorea Wittenberg und Prof. Dr. Constanin Plaul vom Institut für Evangelische Theologie an der Universität Regensburg die Ringvorlesung „Geschichtszeichen der Freiheit. Deutungen der Friedlichen Revolution in der Gegenwart“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Gemeinsam mit den Referenten unterschiedlicher Fachrichtungen wurden die Grundlagen einer normativen Wertung der Friedlichen Revolution diskutiert.
Möglich wurden sowohl die Debatte über ambivalente Aspekte dieses Ereigniszusammenhangs als auch eine Verständigung über dessen Bedeutung für eine lebendige Demokratie. Die Vorträge der Ringvorlesung, u.a. von Joachim Gauck, Jörg Dierken, Anna Lux, Stephan Wackwitz und Marina Weisband, sind nun im Verlag Mohr Siebeck als Buch erschienen.
Zur Buchvorstellung wird die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, einen Vortrag halten. Ihre Forschungen zu Fragen, welchen Einfluss Erinnern und Vergessen auf das kollektive Verständnis der Gegenwart haben, haben sie zur renommierten Expertin für Fragen des kulturellen Gedächtnisses werden lassen. Im Nachdenken über aktuelle Gefährdungen und Möglichkeiten zur Stärkung der Demokratie geraten bei ihr zunehmend Gefühlskulturen, die sich aus der Geschichte und früheren Identitätskonstruktionen speisen, in den Blick.
Sie fragt nach Grunderfahrungen menschlichen Miteinanders, die für konsensbildende, gemeinsame Zukunftsentwürfe wichtig werden. In der Überlegung, ob das Gedächtnis der Friedlichen Revolution eine Ressource für demokratische Emotionen sein kann und wie die öffentliche Erinnerung an sie – fernab von abstrakten Narrativen – aussehen könnte, begegnen sich Prof. Dr. Assmann und die Herausgeber des vorgestellten Bandes.