Freitag, 28.11.2025

Wittenberg (md/wg). Am Dienstag, dem 1. Juli 2025, wird um 17 Uhr in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt die Ausstellung „Bedrohte Schöpfung. Unser Planet – unsere Zukunft“ eröffnet. In großformatigen Bildern werden Themen wie Biodiversität, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Klimawandel behandelt. Während auf der Vorderseite bedrohliche Entwicklungen dargestellt werden, zeigt die Rückseite Alternativen auf. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Akademiearbeit wird gebeten.

Ausstellungsmacher Klaus Krohnke von der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Doberan führt in die Ausstellung ein. Um 17.30 Uhr stellt Dr. Dr. Jörg Hoffmann Ergebnisse seiner 30-jährigen Langzeitstudie zu Veränderungen der Biodiversität in Agrarlandschaften vor, die er als Wissenschaftler am Julius-Kühn-Institut (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Quedlinburg, geleitet hat. Bei einem Stehimbiss ist ab 18.30 Uhr die Gelegenheit, die Ausstellung zu betrachten und mit den Ausstellungsmachern ins Gespräch zu kommen. Bis zum 7. September kann die Ausstellung im Foyer der Evangelischen Akademie während der Dienstzeiten und nach telefonischer Absprache besucht werden.

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Klimawandel, Artensterben, und der bewusstere Umgang mit unserer Umwelt – all das thematisiert die aktuelle Fotoausstellung. Die Bilder von Thomas Grundner zeigen nicht nur die Schönheit der Natur, sondern auch die massiven Eingriffe durch Monokulturen, Pestizideinsatz und den Verlust natürlicher Lebensräume. „Wir wollen nicht nur die negativen Folgen abbilden, sondern auch zeigen, dass es Alternativen gibt“, betont Thomas Grundner. Besonders faszinierend seien die Begegnungen mit Landwirten, die trotz wirtschaftlicher Risiken auf nachhaltige Bewirtschaftung setzen. Ein Beispiel sei ein Biohof, der bewusst auf den Einsatz von Pestiziden und großflächige Bodenbearbeitung verzichtet, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Die Bilder verdeutlichen, wie stark sich die Agrarlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Dr. Dr. Jörg Hoffmann, der wissenschaftliche Erhebungen zu dieser Entwicklung durchgeführt hat, berichtet: „Ich bin in den letzten Jahren fast 1.000 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen, um Daten über die Bewirtschaftung und die Veränderungen in der Landschaft zu sammeln.“ Seine Aufnahmen zeigen übermäßige Glyphosat-Anwendungen, ausgetrocknete Kleingewässer, Erosionsschäden und das Verschwinden von Feldvögeln – ein erschreckender Befund.

Die Ausstellung versteht sich als Mahnung, aber auch als Inspiration. Sie wirft die Frage auf, ob das derzeitige Agrarsystem zukunftsfähig ist und ob nachhaltigere Formen der Landbewirtschaftung nicht die bessere Alternative wären. „Unser aller Leben hängt von denen ab, die in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten“, sagt Klaus Kronke. Er plädiert für eine Rückbesinnung auf nachhaltige, bäuerliche Strukturen, um zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Besucher erhalten nicht nur einen Einblick in die Schönheit der Natur, sondern auch einen eindringlichen Appell, sich für ihren Schutz einzusetzen. Die Ausstellung ist ein Weckruf, das eigene Verhalten zu hinterfragen und zu verändern. In einem 104-seitigen Begleitkatalog werden die Themen in einer umfassenden Komplexität in Texten von Wissenschaftlern und Praktikern behandelt und Alternativen ausführlich begründet und Veränderungen im Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen geford

Von Redaktion