Wittenberg (md/wg). Mit dem Programm „Die Heilkraft des silbernen Saitenklangs“ geht die 20. Auflage des Wittenberger Renaissance Musikfestivals am 28. September um 17 Uhr im Alten Rathaus zu Ende. Die Ausführenden, das Ensemble „33zwo“ (siehe Foto) und die Sopranistin Julla von Landsberg versprechen dem Publikum „ein musikalisches Antidepressivum mit Gesang, Harfe und Hackbrett.“
Eindrucksvolle Beispiele für die Wirkung des silbernen Klangs der Saiteninstrumente finden sich in Claudio Monteverdis Oper „Orfeo“, worin „der Klang der Himmelsleier den düsteren Schleier jeder Wolke“ vertreibt, in Georg Friedrich Händels Oratorium „Saul“, worin der Held durch David und dessen Harfenspiel beruhigt wird, sowie in unzähligen weiteren (früh-)barocken Arien und traditionellen Liedern, in denen Harfe und Psalter als „himmlische“ Instrumente besungen werden.
Stoff gibt es also genug für diesen illustren Abschlussabend des diesjährigen Musikfestivals mit englischen, deutschen und italienischen Tänzen, mit Liebesliedern, Instrumentalmusik und Kantaten aus der Renaissance- bis zur Barockzeit. Gemeinsam mit der Sängerin Julla von Landsberg gibt das Ensemble „33zwo“ Musik von Ludwig Senfl, Hans Leo Hassler, Nicolas Vallet, Claudio Monteverdi, Georg Friedrich Händel, Giovanni Paisiello und Joseph Haydn zum Besten, dazu gesellen sich traditionelle Lieder aus Wales und Irland.
Auf den Instrumenten der Engel – mit Psalter und Harfe: Das Duo „33zwo“ konzertiert europaweit mit Musik des Mittelalters, der Renaissance, des Barocks sowie mit zeitgenössischen Werken. Elisabeth Seitz (Psalterion) hat wesentlich dazu beigetragen, das „Hackbrett“ in der Landschaft der europäischen Kunstmusik wieder zu verwurzeln. Konzerte, Festivals sowie CD- und Rundfunkaufnahmen mit namhaften Musikern und Ensembles führte sie in viele Länder rund um den Globus. Von 2006 bis 2009 unterrichtete sie an der Anton-Bruckner-Universität Linz die Hackbrettklasse und hielt Masterclasses am Mozarteum Salzburg, in Innsbruck und Brno.
Johanna Seitz (Harfe) ist den historischen Harfen von der gotischen Harfe bis zur Pedalharfe verfallen, wobei ihr Schwerpunkt auf dem Spiel der mehrreihigen Barockharfen liegt. Als Solistin und Continuospielerin konzertiert sie auf den bedeutendsten Festivals und Opernbühnen in ganz Europa, dokumentiert durch zahlreiche Rundfunkmitschnitte und CD-Einspielungen. Sie hält Masterclasses und Kurse u.a. am Mozarteum Salzburg, der Musikhochschulen in Kattowitz und Genf oder beim Wittenberger Renaissance Musikfestival. Darüber hinaus forscht sie nach Repertoire für ihr Instrument und ist Herausgeberin einer Harfenmusikreihe.