Seyda (md/aw). Das 135. Schul- und Heimatfest, organisiert von den örtlichen Vereinen, dem Heimatverein und dem neu gewählten Ortsteilbeirat begann am 14. Juni mit dem Sommerfest auf dem Diest-Hof. Es endete am 22. Juni mit Blasmusik, Preiskegeln und einem Blick zurück. Am Samstag des Festwochenendes, direkt nach dem großen Umzug, stand Jana Dalichow auf der Bühne. Sie ist seit diesem Jahr Vorsitzende des Ortsteilbeirats. Sie sagte: „Ich danke allen, die mitgewirkt haben. Unser Ziel war: nicht einfach ein Fest zu machen, sondern ein Zeichen zu setzen. Für das, was Heimat heute bedeutet: gemeinsam, offen, getragen von Ehrenamt und Miteinander.“

Sie überreichte jeweils 1.000 Euro an den Heimatverein und den Feuerwehrverein – als Anerkennung für ihre Arbeit. „Ohne Sie hätte es kein Fest gegeben“, sagte sie zu Markus Stolle und Marcel Grießig. Die Spenden stammen aus dem Budget des Ortsteilbeirats.
Bereits in den Wochen vor dem Fest war die Zusammenarbeit eng. Ideen wurden ausgetauscht, Aufgaben verteilt. Im Ergebnis stand ein Programm, das von vielen Schultern getragen wurde – vom Sportverein über den Schützenverein bis zum Spielmannszug.

Ein leiser Auftakt, ein lautes Finale
Am ersten Abend lud der Diest-Hof zum Sommerfest. Dort wurde getanzt, gegessen und geredet. In kleiner Runde, unter freiem Himmel. Einige Tage später, am Dienstagabend, wurde es stiller. In der Kirche St. Peter und Paul erklang die Orgel. Thomas Seyda, Kirchenmusikdirektor aus Görlitz, spielte Werke von Bach. Der Frauenchor sang. Szenische Lesungen erinnerten an die Geschichte des Ortes. Im Anschluss führte ein Hörspiel im Pfarrhaus in das Jahr 1953. Titel: „Zehn Tage im Juni“. Der Volksaufstand wurde hörbar gemacht – mit Stimmen aus dem Archiv, mit Gesprächen, mit Fragen an die Gegenwart.
Mittwoch: Kaffee, Kuchen, Gespräche
Der Seniorennachmittag im Schützenhaus war nicht laut. Aber gut besucht. Es wurde erzählt, gelacht, manches Mal auch geschwiegen. Der Busbetrieb Schwerdt brachte die Gäste, kostenlos. „Ich komme sonst nicht raus“, sagte eine Besucherin. „Heute schon. Und das ist schön.“

Freitag: Musik, Marsch, Spannung
Am Freitagabend dann wieder Bewegung. Der Fackelumzug zog durch die Straßen. Kinder liefen mit, Eltern, Großeltern, Nachbarn. Der Spielmannszug führte an. Jana Dalichow sagte später: „Das war der Moment, wo ich wusste: Wir haben es geschafft.“
Auf dem Festplatz spielte danach die TB Session Band aus Treuenbrietzen. Zur gleichen Zeit wurde geschossen und gekegelt. Christian Lindemann traf beim Königsschießen zehn Ringe. Martin Schulze kegelte sich mit 935 Holz zum Pokal – 95 über Schnitt.

Samstag: Festumzug
Der Samstag begann früh. Der Spielmannszug weckte. Am Nachmittag folgte der große Festumzug. Bilder aus dem Vereinsleben, geschmückte Wagen, alte Traktoren, neue Gesichter. Viele Menschen standen am Straßenrand. Die Kinder der Kita „Spatzennest“ führten die Vogelhochzeit auf. Danach stiegen Brieftauben auf. Für einen Moment war der Platz still. Am Abend spielte die Band RANDOM. Die Bühne stand in der Parkanlage. Viele tanzten. Andere saßen auf Bierbänken und hörten zu.
Sonntag: Gottesdienst und Frühschoppen
Am letzten Festtag spielte noch einmal der Spielmannszug. Danach fand ein Gottesdienst in der Kirche statt. Auf dem Festplatz spielten die Seydaer Blasmusikanten. Währenddessen: Hüpfburg, Kinderschminken, Preisschießen, Kegeln. Noch einmal ein Tag für Familien. Der Spielmannszug spielte zum Schluss noch einmal: „Wir sind wieder da.“ In Seyda war das nicht nur Musik. Es war ein Satz, der stimmte.

