Wittenberg (md/wg). Am Dienstag, dem 2. Dezember 2025, spricht der Berliner Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Möllers um 19.30 Uhr im Audimax der Stiftung Leucorea zum Thema „Wir, die Amerikaner? Zur Entwicklung transatlantischer Verfassungsdiskurse“. Der Eintritt ist frei. Zum Vortrag und zum anschließenden Empfang wird herzlich eingeladen. Die Veranstaltung wird mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Wittenberg realisiert.
Der Vortrag ist Teil der diesjährigen Reihe „Transatlantische Wechselwirkungen“, die sich anlässlich des 250. Jubiläums der Unabhängigkeitserklärung den deutsch-amerikanischen Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart widmet. Der Vortrag von Christoph Möllers geht der Frage nach, welchen Einfluss die amerikanische Verfassungstradition auf die Rechtsentwicklung in Deutschland hatte und wie sich vor diesem Hintergrund die gegenwärtigen politischen Entwicklungen in den USA beurteilen lassen.
Die Vorstellung eines demokratischen Verfassungsstaates, der durch Recht abgesichert ist, hat sich in Deutschland seit dem frühen 19. Jh. und besonders nach dem Zweiten Weltkrieg stark an den Erfahrungen und Strukturen der US-amerikanischen Verfassung orientiert. Heute jedoch scheint das politische System der USA empfindlicher auf politischen Druck zu reagieren als die Verfassungen vieler anderer Staaten. Bedeutet das, dass wir von den USA nichts mehr lernen können? Oder erleben wir dort gerade nur früher, was möglicherweise auch bei uns noch eintreten wird?
Prof. Dr. Christoph Möllers studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Komparatistik in Tübingen, Madrid und München, wo er 1999 promovierte. Die Habilitation erfolgte 2004 in Heidelberg. Neben seinen viel beachteten Büchern „Staat als Argument“ (München 2000), „Die Möglichkeit der Normen“ (Berlin 2015) und „Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik“ (Berlin 2020) sowie der jüngst erschienenen Aufsatzsammlung zu „Demokratie und Gewaltengliederung“ (Berlin 2025) hat er eine Vielzahl weiterer Monografien, Sammelbände und Aufsätze vorgelegt. Er ist Träger des Leibniz-Preises der DFG, des Schader-Preises und des Tractatus-Preises sowie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Als Prozessvertreter vor dem Bundesverfassungsgericht hat Möllers wiederholt den Bundestag, den Bundesrat und die Bundesregierung vertreten.

