Dessau (md/wg). Der erste Preisträger des Internationalen ARD Musikwettbewerbs 2022, Kris Garfitt, ist der nächste Solokünstler beim 6. Sinfoniekonzert des Anhaltischen Theaters. Am 10. und 11. April 2025 um jeweils 19.30 Uhr kann unter anderem dem Posaunenkonzert von Henri Tomasi gelauscht werden. Auf dem Programm stehen außerdem das Scherzo capriccioso op. 66 von Antonín Dvorák, die Rumänische Rhapsodie Nr. 1 A-Dur op. 11 von George Enescu, die Sinfonie Nr. 5 F-Dur op. 76 von Antonín Dvorák. GMD Markus L. Frank dirigiert die Anhaltische Philharmonie.
Der französische Komponist und Dirigent Henri Tomasi war ein unabhängiger Geist, dessen Musik unterschiedlichste Einflüsse aufweist. So vereint sein 1956 geschriebenes Posaunenkonzert neoklassizistische und impressionistische Elemente mit Jazz, Blues, lateinamerikanischen Rhythmen und der Volksmusik des Mittelmeerraumes. Vor allem aber ist es ein Virtuosenstück für Posaunisten. Mit ihm stellt sich in Dessau der junge Brite Kris Garfitt vor, seit 2021 Soloposaunist des WDR-Sinfonieorchesters und 2022 1. Preisträger beim ARD-Wettbewerb in München.
Der Rumäne George Enescu war nicht nur einer der berühmtesten Geiger des 20. Jahrhunderts, er erwarb sich als Organisator, Lehrer, Dirigent und Komponist auch unschätzbare Verdienste um das Musikleben seines Heimatlandes. Bereits 1901, im Alter von 20 Jahren, komponierte er die hinreißende 1. Rumänische Rhapsodie, die als Inbegriff rumänischer Nationalmusik ihren weltweiten Siegeszug durch die Konzertsäle antrat. Bis heute haben andere Werke Enescus nicht annähernd die Beachtung gefunden, die sie aufgrund ihrer weit individuelleren Qualität verdient hätten.
Auch im Schaffen Antonín Dvoráks gibt es neben den vielgespielten Sinfonien 7 bis 9, dem Cellokonzert oder den Slawischen Tänzen zahlreiche heute zu Unrecht vernachlässigte Werke. Zu ihnen gehört auch die F-Dur-Sinfonie aus dem Jahr 1875, die erst 1887 vom Verleger Simrock herausgegeben wurde. Nach vier vorausgegangenen Sinfonien ist sie die erste mit typisch böhmischem Charakter.
Hinzu kommen idyllisch-pastorale Züge und eine gereifte, ausgefeilte Kompositionstechnik. Als ein Kabinettstück besonderer Art stellt sich Dvoráks Scherzo capriccioso dar – ein erstaunlich komplexes, eigenwilliges und hochvirtuoses Orchesterstück, das einst Dirigenten wie Arthur Nikisch und Hans Richter zu ihren Favoriten zählten. Foto: ©Daniel Haeker

