Wittenberg (md/aw). Große Freude im Evangelischen Krankenhaus Paul Gerhardt Stift: Dort konnte der sechsjährige José (Name geändert)aus Angola erfolgreich behandelt werden. Der Junge litt seit Jahren unter einer schweren Knochenentzündung am Oberschenkel, die ihn schmerzhaft einschränkte. In seiner Heimat waren bereits zwei Operationen ohne Erfolg geblieben.
Über die Hilfsorganisation Friedensdorf International kam José nach Deutschland. In Wittenberg nahmen sich gleich zwei Fachabteilungen des kleinen Patienten an – die Kinderklinik und die Unfallchirurgie. „Mit moderner Diagnostik und einer Operation konnten wir die entzündeten Stellen vollständig entfernen“, erklärt Dr. Stefan Barth, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Stephan David, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie, leitete er die Behandlung.
Heute ist José wieder schmerzfrei und zurück im Friedensdorf in Oberhausen, wo er sich auf die Rückkehr zu seiner Familie vorbereitet. „Sein fröhliches Lachen hat die ganze Station angesteckt“, erinnert sich Dr. Barth.
Für das Paul Gerhardt Stift war es bereits das vierte Kind, das im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Friedensdorf versorgt wurde. Sämtliche Behandlungskosten übernahm erneut das Krankenhaus. „Das ist für uns eine bewusste Entscheidung – wir wollen damit ein Zeichen für Menschlichkeit setzen“, sagt Dr. David.
Das Friedensdorf International bringt seit 1967 Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland, wenn sie in ihrer Heimat keine medizinische Hilfe bekommen können. Rund 250 Mädchen und Jungen werden so jedes Jahr in deutschen Partnerkliniken behandelt. Finanziert wird die Arbeit fast ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement.