Freitag, 17.10.2025

Wittenberg/Halle (md). Die Fraktionsvorsitzenden des Wittenberger Stadtrates haben mit Oberbürgermeister Torsten Zugehör entschieden, die Bewerbung der Stadt Halle (Saale) für das von der Bundesregierung ausgeschriebene Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation zu unterstützen und eigene Ambitionen aufzugeben.

Die Lutherstadt Wittenberg hat im ersten Halbjahr 2022 am Bewerbungsverfahren als künftiger Standort für das Zentrum teilgenommen und wollte dabei mit Halle (Saale) als „Doppelstandort für universitären und ländlichen Raum“ zusammenarbeiten. Beide Städte haben Erfahrungen mit dem Strukturwandel und können mit Bildung, Wissenschaft und Kultur punkten.

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Mit der Eröffnung des Bewerbungsverfahrens des Bundes hat das Land Sachsen-Anhalt die Präferenz für eine alleinige Bewerbung Halles erklärt und wird nur diese Bewerbung finanziell unterstützen. Daraufhin haben Magdeburg und Dessau ihre Bewerbung zurückgezogen.

„Mit unserer Entscheidung möchten wir die Stadt Halle (Saale) in ihrem Alleinstellungsmerkmal stärken und damit Fokus und Energie auf eine Bewerbung aus dem Land Sachsen-Anhalt richten,“ erläutert Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör die Entscheidung. „Dies ist eine klare Botschaft der Einheit in Richtung Berlin. Die Lutherstadt Wittenberg bleibt in der Verbindung über die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verlässliche Partnerin an der Seite von Halle.“

Wittenberg werde das Projekt als wichtigen Motor für die Region nach wie vor tatkräftig unterstützen. Die Entscheidung sei noch nicht gefallen und Halle werde sich und die Region stark präsentieren. „Als Lutherstadt werden wir uns nun natürlich auf unsere Städtebauprojekte ‚Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren’ sowie ‚Landesgartenschau 2027’ konzentrieren“, betont Zugehör.

Das Zentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit, das laut Handlungsempfehlung der 2019 bundesweit eingesetzten Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ an einem Standort in den neuen Bundesländern errichtet werden soll, wird als ein zentraler Wirkungsort errichtet. Finanziert, gebaut und betrieben wird es durch den Bund.

Im Zukunftszentrum sollen Umbruchkompetenzen gebündelt, Lebensleistungen gewürdigt, Bürgerdialoge geführt, gesellschaftlicher Zusammenhalt organisiert und Strategien für die europäischen Transformationsprozesse der kommenden Jahrzehnte entwickelt werden. Wo das Zukunftszentrum entsteht, soll Anfang 2023 feststehen. Beworben haben sich unter anderem auch Jena (Thüringen) sowie Leipzig gemeinsam mit Plauen (Sachsen).

Bild: Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör. Foto: Wolfgang Gorsboth

Von Redaktion