Wittenberg (md). „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ ist der Titel einer Wanderausstellung, die am Dienstag, dem 1. Oktober, um 17 Uhr im Einkaufszentrum Arsenal eröffnet wird. Grußworte sprechen Jürgen Dannenberg, Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises zur Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Lichtenburg e.V. und André Seidig, Bürgermeister der Lutherstadt Wittenberg. Melanie Engler, Leiterin der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, wird in die Ausstellung einführen.
Im Fokus der Exposition stehen zwölf Menschen, die von den Nationalsozialisten als jüdisch markiert und als Konsequenz daraus gewaltsam aus der sogenannten Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden: Zwölf unterschiedliche Persönlichkeiten, zwölf individuelle Perspektiven auf die eigene jüdische Identität, zwölf von der NS-Diktatur gezeichnete Lebenswege, die mit sechs NS-Tatorten im heutigen Sachsen-Anhalt verbunden sind.
Diese sechs Tatorte sind die heutigen Gedenkstätten Lichtenburg, Bernburg, Langenstein, Gardelegen, Roter Ochse Halle und Moritzplatz Magdeburg: Die nationalsozialistischen Verbrechen fanden nicht nur fern im Osten statt, sondern direkt vor der Haustür, in der eigenen Nachbarschaft. Der Ausstellungsbesucher hat die Möglichkeit, herauszufinden, wie vielfältig jüdisches Leben sein kann sowie vorgefasste Bilder, Vorurteile und Zuschreibungen kritisch zu hinterfragen.
Die Ausstellung ist bis zum 28. Oktober 2024 im Arsenal zu sehen, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr. Foto: ©Bar Pacifico