Donnerstag, 16.10.2025

Wittenberg (md). „Heinrich Schütz – Evangelische Kirchenmusik zwischen Luther und Bach“ ist der Titel eines Vortrags von Michael Stolle am Dienstag, dem 8. November, um 19 Uhr in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Eintritt: fünf Euro. Um Anmeldung unter Tel.: 03491/49 880 oder per Mal an: info@ev-akademie-wittenberg.de wird gebeten.

Vor 350 Jahren starb Heinrich Schütz in Weißenfels. Er war der bedeutendste und einflussreichste evangelische Komponist im Deutschland des 17. Jahrhunderts. Im thüringischen Bad Köstritz geboren, in Kassel und Venedig musikalisch ausgebildet, wirkte Schütz in Weißenfels, Hannover, Braunschweig, Kopenhagen, aber vor allem in Dresden, wo er als sächsischer Hofkapellmeister die Hofkapelle durch den Dreißigjährigen Krieg führte.

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Schütz schuf mit „Dafne“ – 1627 in Torgau uraufgeführt – die erste deutsche Oper. Erhalten sind seine zahlreichen geistlichen Werke: die „Psalmen Davids“, die „Auferstehungshistorie“, die drei Passionen und die „Geistliche Chormusik“ von 1648, die er dem Leipziger Thomanerchor widmete. Alle Werke komponierte er auf Texte aus der Lutherbibel. Als Christ suchte er in den Wirren seiner Zeit seinen Mitmenschen Halt, Trost und Zuversicht durch seine Musik zu geben, deren Texte er „gleichsam einer Predigt“ vertonte.

Michael Stolle, Dozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, widmet sich in seinem Vortrag vor allem den „Musikalischen Exequien“ von 1636, einer Begräbnismusik für den Fürsten Heinrich Reuß in Gera, die genial und eindringlich die vom Fürsten selbst ausgewählten Bibelworte interpretieren.

Bild: Heinrich Schütz (1585-1672) ist der bedeutendste deutsche Musiker des 17. Jahrhunderts. Foto: Archiv

Von Redaktion