Sonntag, 19.10.2025

Dessau (md/wg). Am 23. Mai 2025 feiert die Oper „Pique Dame“ von Peter Tschaikowski nach der gleichnamigen Erzählung von Alexander Puschkin in russischer Sprache und mit deutschen Übertiteln um 19.30 Uhr ihre Premiere im Großen Haus des Anhaltischen Theaters Dessau. Die musikalische Leitung hat Elisa Gogou (siehe Foto), Bühnenbild und Inszenierung obliegen Malte Kreutzfeldt.

Ein alles entscheidendes Geheimnis, drei Karten und drei Person, welche das gleiche Schicksal verbindet: der Tod. In der Oper, welche ihre Uraufführung 1890 in Sankt Petersburg feierte, geht es um den Offizier und Spieler Herman. Er lebt ein bescheidenes Leben ohne großen Luxus, führt aber eine heimliche Affäre mit der adeligen Lisa. Trotz ihrer Verlobung mit Fürst Jeletzkij hat sie nur Augen für Herman, der die Beziehung nicht nur aus Liebe pflegt. Er beschäftigt sich wegen seiner finanziellen Probleme mit einem Geheimnis, das sich schon lange um die Gräfin rankt, die zufällig Julias Großmutter ist. Es wird behauptet, sie beherrscht eine geheime Reihenfolge von drei Spielkarten, mit der man in jeder Runde garantiert gewinnt.

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Herman hofft, durch die Enthüllung des Geheimnisses zu großem Reichtum zu gelangen. Als er die Gräfin unerwartet trifft, belagert und bedrängt er sie regelrecht mit Fragen zu den Glückskarten, sodass sie vor Schreck tot umkippt. Lisa ist nun in ihrer Trauer und Verzweiflung überzeugt, dass ihr Geliebter nur mit ihr gespielt hat und nur am Glücksspiel interessiert war, so dass sie sich das Leben nimmt. Daraufhin wird er wahnsinnig und sieht in einer Halluzination die verstorbene Gräfin, die ihm die drei gewinnsicheren Karten enthüllt: Drei, Sieben und das Ass. Hermann setzt im Spiel auf diese Karten und gewinnt dabei nur den Tod.

Tschaikowskis Komposition beinhaltet, obwohl sie größtenteils eine Grand Opéra ist, auch sehr intime Momente. Einerseits werden die Protagonisten von den großen Chornummern eingeengt, die die oberflächliche, strenge Gesellschaft verdeutlichen. Andererseits befreien sie sich in Momenten unvorstellbarer melodischer Schönheit und Empfindsamkeit durch ihre Arien und Duette. Ein russisches Gesellschaftsdrama, das Tschaikowskis leidenschaftlichen Kompositionen eine psychologische Tiefe verleiht. Foto: Anhaltisches Theater

Von Redaktion