Geschichte hautnah erleben
Wittenberg (aw). Sonnenschein und herbstliche Farben boten die perfekte Kulisse für den Reformationstag in Wittenberg. Mehrere tausend Menschen strömten in die Lutherstadt, um den Thesenanschlag von 1517 gebührend zu feiern.

Ein Höhepunkt des Festes war der feierliche Auszug des Akademischen Rates der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vom Rathaus über die Collegienstraße bis zur LEUCOREA. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Torsten Zugehör und einigen Stadträten kamen die Mitglieder des Rates dort zu einer Festsitzung mit anschließender Disputation zusammen. In diesem Jahr lautete das Thema der Diskussion: „Wie politisch darf und sollte eine Universität sein?“ – ein fester Programmpunkt, der jedes Jahr für großes Interesse sorgt.

Das mittelalterliche Markttreiben vor dem Renaissance-Rathaus, auf dem Cranach-Hof und der Schlosswiese zog zahlreiche Besucher an. Über 20 Veranstaltungen auf sechs verschiedenen Schauplätzen in der Altstadt boten ein vielfältiges Programm, das von Gottesdiensten über historische Darbietungen bis hin zu populären Attraktionen reichte. Bernhard Naumann, langjähriger Luther-Darsteller, brachte die Geschichte Luthers den Menschen auf der Straße auf lebendige Weise näher.

Ein besonderes Highlight war die Kunstinstallation „Wittenberger Klangthesen“, die in einer Parkanlage auf dem Bunkerberg aufgebaut wurde. Die Installation bot Raum für eine künstlerische Interpretation der 95 Thesen und schuf eine eindrucksvolle Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart.
















