Montag, 04.11.2024

Eisleben/Wittenberg (md). Aufstände der Bauern erschütterten besonders 1524 und 1525 die Gesellschaft. Wenig bekannt ist, dass es auch im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt Erhebungen gab. Eine hochrangig besetzte wissenschaftliche Tagung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt widmet sich am 14. und 15. November in Lutherstadt Eisleben erstmals auch den Aufständen zwischen Unstrut und Elbe.

Dabei präsentieren die Referentinnen und Referenten in der Malzscheune der Lutherstadt Eisleben zahlreiche neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Tagung findet im Rahmen der Mitmach-Ausstellung „1525! – Aufstand für Gerechtigkeyt“ (Ausstellungsort: Luthers Sterbehaus in Eisleben) als Teil der dezentralen Landesausstellung Sachsen-Anhalt statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldungen bis 1. November an service@luthermuseen.de oder unter Tel. 03491/420 3171. Tagungsablauf und Flyer: www.luthermuseen.de/besuchen-erleben/kalender/tagung-bauernkrieg-zwischen-unstrut-und-elbe

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Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, dem 14. November, um 10.30 Uhr mit Grußworten von Dr. Christian Philipsen, Generaldirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, André Schröder, Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz, und Carsten Staub, Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben. Um 19 Uhr hält Dr. Jan Scheunemann, Experte zur Rezeption des Bauernkriegs bei der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, einen Vortrag zur Nachwirkung von Thomas Müntzer in Eisleben, Stolberg und Allstedt. Titel des Referates: „Der revolutionäre Bauernführer in Schauspiel und Museum“.

Zuvor sind Grußworte von Dr. Thomas T. Müller, Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, und Staatssekretär Dr. Sebastian Putz von der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt vorgesehen. Um 9 Uhr am 14. November und um 14.30 Uhr am 15. November wird ein Rundgang durch die Mitmach-Ausstellung „1525! – Aufstand für Gerechtigkeyt“ in Luthers Sterbehaus in Eisleben angeboten.

Hintergrund

Auch im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts kam es in der Zeit des Bauernkriegs zu Protesten in den Städten und Dörfern, zu Bildersturm und Angriffen auf Klöster. Die Aufständischen hielten ihre Forderungen schriftlich fest, Bischöfe und Grafen verhandelten mit ihnen, der Adel griff zu gewaltsamen Gegenmaßnahmen oder beteiligte sich an den Unruhen. Als einflussreicher Prediger war auch Thomas Müntzer dafür verantwortlich, dass Menschen aus dieser Region nach Thüringen gingen und an der Schlacht bei Frankenhausen teilnahmen.

In mehreren Themenblöcken werden die Ereignisse in den Hochstiften und den Städten, im Gebiet der ernestinischen Landesfürsten, im Mansfelder Bergbaugebiet und in einzelnen Klöstern untersucht. Zudem stehen wirkmächtige Akteure wie Thomas Müntzer, die archäologischen Spuren des Aufstandes sowie die spätere Rezeption im Mittelpunkt.

Von Redaktion

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