Wittenberg (md/wg). Das diesjähriger Sommerkino des Exil e.V. geht am 23. August um 21 Uhr auf dem Cranach-Hof, Markt 4, zu Ende mit dem 2023 produzierten französisch-schweizerischen Drama „Die Gleichung ihres Lebens“ von Regisseurin Anna Novion. Karten zum Preis von 8 Euro gibt es ab 18.30 Uhr an der Abendkasse.
Am 7. Juni 1742 formulierte der Mathematiker Christian Goldbach die Vermutung, dass jede gerade Zahl, die größer als zwei ist, die Summe zweier Primzahlen sei. Dieses Vermutung ist bis heute weder bewiesen noch widerlegt worden. Zum Glück vermag die Fiktion, was der Realität versagt bleibt. In ihrem neuen Film rechnet sich die Regisseurin Anna Novion aus, wie ein Nachwuchstalent zu einem Ergebnis gelangt – und löst dabei eine schier unlösbare filmische Gleichung.
Marguerite Hoffmanns (Ella Rumpf) gesamtes Leben kreist um Mathematik. Schon als Kind hat sie ihrer Mutter Suzanne, einer Mathelehrerin, aus Langeweile beim Korrigieren der Klausuren geholfen. In der Stadtbibliothek war kein Buch über ungelöste mathematische Probleme vor dem Mädchen sicher. Inzwischen ist die 25-Jährige an der École Normale Supérieure (ENS) in Paris angelangt, wo sie über Primzahlen promoviert. Gemeinsam mit ihrem Doktorvater Laurent Werner und dem Kommilitonen Lucas Savelli, der just aus Oxford an die ENS gewechselt ist, will sie die Goldbachsche Vermutung knacken. Doch dann geschieht etwas, womit selbst die alles bedenkende Marguerite nicht gerechnet hat…
Authentisch und einfühlsam spielt Ella Rumpf eine hochbegabte junge Frau, die lernen muss, dass sich die großen mathematischen Rätsel nicht allein am Schreibtisch lösen lassen. Der sensible Film um die Schönheit von Zahlen und die vielen Variablen auf dem Weg zur Selbstbestimmung feierte Weltpremiere im Rahmen der Special Screenings bei den Filmfestspielen von Cannes 2023.