Sonntag, 07.12.2025

Dessau (md). Spiritualität und Natur: Am Freitag, dem 28. Oktober, lädt das Anhaltische Theater um 19.30 Uhr zur Uraufführung des von Stefano Giannetti inszenierten sowie choreographierten Stücks „Sacre“ ins Alte Theater/Studio ein.

Igor Stravinskys „Le Sacre du Printemps“ löste bei seiner Uraufführung 1913 in Paris einen der großen Theaterskandale des 20. Jahrhunderts aus. Die rohe, vermeintlich primitive Musik Igor Stravinskys sowie die Abkehr von allem Dekorativ-Schönen sowie Elegant-Artistischen in der Choreografie Vaslav Nijinskys schockierten Publikum und Kritik gleichermaßen. In Nijinskys Vision archaischer Riten überboten sich die Mitglieder einer fiktiven vorchristlichen Gemeinschaft stampfend und zuckend in ihren wilden Tänzen.

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Stefano Giannetti deutet den modernen Ballettklassiker dagegen als Ausdruck einer Verbindung zwischen elementarer Spiritualität und Natur. Je mehr Menschen im Alltag fern von Natur leben, desto stärker wird diese zu einem spirituell aufgeladenen Sehnsuchtsort. Giannetti lässt den Tanzabend auf der Fassung des „Sacre“ für zwei Klaviere basieren, die Stravinsky selbst erstellte. Deren schroffe Unmittelbarkeit wird von ihm konsequenterweise mit Klängen und Geräuschen aus der Natur konfrontiert. Der Tanz reagiert somit auf die vier Elemente und transformiert sie in energiegeladene, rituelle Bewegung.

Weitere Aufführungen sind am 30. Oktober um 18 Uhr, am 5. November um 20 Uhr sowie am 8., 16. und 17. November jeweils um 19 Uhr. Karten für die Vorstellungen sind an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters, im Internet unter www.anhaltisches-theater.de und an der Abendkasse erhältlich.

Bild: Stefano Giannetti, Ballettchef am Anhaltischen Theater Dessau, inszeniert und choreographiert die Uraufführung von „Sacre“. Foto: ©Claudia Heysel

Von Redaktion