Dessau/Wittenberg (md). Die aktuellen Daten zeigen, dass fast 55 Prozent der Unternehmen im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost, die verpflichtet sind schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen, ihrer Pflicht nachkommen. Insgesamt waren fast 2.800 Menschen mit einer Schwerbehinderung in Betrieben mit mindestens 20 Arbeitsplätzen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Über 80 Prozent der schwerbehinderten Menschen in Beschäftigung sind 45 Jahre oder älter. Der Großteil arbeitet im Verarbeitenden Gewerbe, in der öffentlichen Verwaltung oder im Gesundheits- und Sozialwesen.
Mitarbeitende mit Handicap können Unternehmen bereichern und wertvolle Teammitglieder sein. Vorurteile und Unwissenheit führen jedoch dazu, dass Personaler häufig nicht Behinderte einstellen, sondern Arbeitnehmer ohne erkennbare Einschränkungen bevorzugen. „Menschen mit Handicap werden oft als weniger leistungsfähig gesehen und als Belastung wahrgenommen. In Kombination mit einem höheren Kündigungsschutz macht sie das als Mitarbeitende nicht gerade attraktiv. Doch diese Wahrnehmung beruht häufig auf falschen Annahmen und Unkenntnis“, erklärt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.
Gemessen an allen beschäftigungspflichtigen Arbeitgebern kommen 54,5 Prozent ihrer gesetzlichen Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nach. Diese sogenannte Erfüllungsquote lag fünf Jahre zuvor bei 57,9 Prozent. Für Menschen mit einer Behinderung, die arbeitslos sind, ist es schwieriger eine Beschäftigung aufzunehmen. Im April waren im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost fast 700 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, über 70 Prozent davon haben eine abgeschlossene Ausbildung bzw. einen Studienabschluss. „Gerade in Zeiten des demographischen Wandels sollten wir dieses Potential gut nutzen. Deshalb gewinnen Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung immer mehr an Bedeutung“, berichtet Ruhland.
Um Unternehmen in allen Fragen im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bestmöglich zu unterstützen, sind in jeder örtlichen Arbeitsagentur Experten eingesetzt, die als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Die Palette der Förderinstrumente ist breitgefächert und reicht von Qualifizierung sowie Gehaltszuschüssen für Unternehmen bis hin zur Unterstützung bei der technischen Ausstattung. Unternehmen können sich von den Experten jederzeit beraten lassen“, so Ruhland.
Die Experten der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost sind:
Für die Regionen Bitterfeld und Wittenberg
Gitte Seidel, Tel.: 03491/43 86 43, Mail: gitte.seidel@jobcenter-ge.de
Für die Region Köthen
Silvana Fischer, Tel.: 03496/41 51 148, Mail: silvana.fischer@arbeitsagentur.de
Für die Regionen Dessau-Roßlau und Zerbst
Florian Oferta, Tel.: 0340/50 21 311, Mail: florian.oferta@arbeitsagentur.de
Bild: Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost. Foto: Agentur für Arbeit